Sicherlich sind Ihnen noch aus der Schulzeit die unterschiedlichen Experimente in Erinnerung geblieben, die die Lehrer im Hinblick auf das Sieden oder Kondensieren einer Flüssigkeit durchgeführt haben. Wann eine Flüssigkeit siedet, und was mit der Siedetemperatur gemeint ist, sollten Sie nach Möglichkeit heute noch wissen. Wann eine Flüssigkeit siedet - diese Fakten sind dabei entscheidend
Eine Flüssigkeit, zum Beispiel Wasser, verdampft durch ihre Oberfläche. Dieses Wissen kennen Sie sicherlich noch aus dem Chemieunterricht.
So ist das Sieden eine spezifische Variante des Verdampfens von Flüssigkeiten. Dabei ist Fakt, dass die Flüssigkeit aus dem Inneren heraus verdampft.
Im Zuge dessen entstehen Dampfblasen, die dazu beitragen, dass sich die Oberflächenspannung der betreffenden Flüssigkeit binnen relativ kurzer Zeit massiv erhöht.
Der Siedevorgang - ein Prozess, der es "in sich" hat
Sobald Sie einer Flüssigkeit Wärme zuführen, ist zu beobachten, dass diese bei ihrer entsprechenden Siedetemperatur (Wasser bei 100 Grad Celsius) gasförmig wird.
Ein interessanter Effekt, der erkennbar ist, wann immer eine Flüssigkeit siedet, ist, dass sich ihr Volumen zu vergrößern scheint.
Wann jeweils eine bestimmte Flüssigkeit siedet, hängt stets auch von ihrer Siedetemperatur ab. Diese wird bei normalen Druckverhältnissen auch klassisch als Siedepunkt bezeichnet.
Insgesamt bemisst sich die Siedetemperatur an den äußeren Druckverhältnissen. Dabei herrscht innerhalb der entstehenden Dampfblasen ein spezifisches Druckverhältnis, welches sich immer an die Temperatur der Flüssigkeit anlehnt.
Der Druck im Inneren der Dampfblasen steigt jeweils mit der Temperatur an. Wenn sich nun mit steigender Hitze der sogenannte Sättigungsdampfdruck den äußeren Druckverhältnissen angepasst hat, bilden sich besagte Dampfblasen.
Milch und Wasser - Unterschiede beim Siedevorgang
Wann immer Wasser siedet, stellt sich mitunter auch die Frage nach dem Unterschied zwischen Sieden und Kochen. Wenn sich bei steigender Temperatur Blasen mit Wasserdampf bilden und später gar das Blubbern größerer Blasen zu vernehmen ist, spricht man in der Physik sowohl vom Koch- als auch vom Siedevorgang. Einen spezifischen Unterschied gibt es diesbezüglich folglich nicht.
Während Wasser beim Kochen bzw. Sieden lediglich mit der Zeit verdampft, verhält es sich bei Milch hingegen ein wenig anders. Diese kocht bekanntermaßen leicht über.
Milch besteht zu rund 85 Prozent aus Wasser, etwa ein Fünftel ist Molke, der Rest ist Milcheiweiß, Fett, Casein und so weiter. Bei hundert Grad siedet auch Milch, und es steigen - genauso wie beim Wasser - Bläschen auf. Weil diese aber im Zuge dessen von Eiweiß umgeben sind, platzen sie nicht an der Oberfläche, sondern es bilden sich immer mehr.
Aufgrund der Tatsache, dass die Oberfläche durch die Blasenbildung schier "hermetisch verriegelt" wird und die Temperatur im Topf immer weiter steigt, bilden sich gleichwohl immer mehr Bläschen. Die Folge: Die Flüssigkeit kocht über.
Bei Alkohol gibt es übrigens unterschiedliche Siedepunkte zu beobachten. So siedet Ethanol bei 78 und Methanol bereits bei 65 Grad Celsius.
Das Gegenteil vom Sieden ist das Kondensieren. Entzieht man nämlich dem (Wasser-)Dampf Wärme, so geht dieser mit der Kondensationstemperatur alsbald in einen flüssigen (Aggregat-)Zustand über.