Die Valenzstrichschreibweise ist eines der wichtigsten Werkzeuge in der Chemie. Was die Striche bedeuten und wie Sie es richtig machen, erfahren Sie hier. Die Valenzbindung
Die Grundlage für die Valenzstrichschreibweise ist die sogenannte kovalente Atombindung. Für Ionen- und Metallbindung wird diese Schreibweise in der Regel nicht verwendet. Alle Atome sind bestrebt, ihre äußere, sogenannte Valenzschale voll zu besetzen. Mit Ausnahme von Helium und Wasserstoff ist dieser Zustand erreicht, wenn sich acht Elektronen in der äußeren Schale befinden. Hat ein Atom nur ein oder zwei Elektronen in der äußeren Schale, gibt es diese in der Regel komplett ab, um Valenz zu erreichen. Beispiele dafür sind die Alkali- und Erdalkalimetalle. Auf der anderen Hand nehmen Halogene, welche sieben Elektronen in der äußeren Schale haben, eines komplett auf. Diese Elemente bilden somit Ionen und die Bindung nennt sich Ionenbindung. Die Valenzbindung findet also nur statt, wenn die Atome zwischen drei und sechs Elektronen in der äußeren Schale haben, eine Ausnahme bildet hier Wasserstoff. In diesem Falle können sich zwei Atome einige Elektronen "teilen". Diese Bindung nennt sich kovalente Atombindung. Atome können sich ein Elektron, zwei oder drei Elektronen teilen. Die Bindung nennt sich daher auch Einfach-, Doppel- oder Dreifachbindung. Beispielsweise benötigt Sauerstoff zwei Elektronen um Valenz zu erreichen, Wasserstoff benötigt eines. In Wasser teilen sich die Wasserstoffatome ihr Elektron mit dem Sauerstoff, welcher somit acht Außenelektronen erreicht. Regeln der Valenzstrichschreibweise
In der Valenzstrichschreibweise werden Elektronenpaare durch Striche, einzelne Elektronen durch Punkte dargestellt. Dies gilt für alle Elektronen in der Valenzschale, also auch solchen, die an einer kovalenten Atombindung beteiligt sind. Atomarer Sauerstoff beispielsweise besitzt sechs Außenelektronen. In der Valenzschreibweise stellt man es dar, indem man das Elementsymbol "O" mit drei Strichen umgibt. Atombindungen werden mit Strichen zwischen Elementsymbolen dargestellt. Stellt man Atombindungen in der Valenzstrichschreibweise dar, so gibt es zwei Regeln zu beachten: Die Anzahl der Elektronen um das Atom muss der Anzahl der Außenelektronen des Elements entsprechen. Dazu zählt man alle Striche, die direkt am Atom gezeichnet sind, als zwei und jede Atombindung als eins. Im Falle von molekularem Sauerstoff schreibt man also . Die zwei Striche direkt am Sauerstoff sind: 2 x 2 = 4 Elektronen plus zwei Elektronen von der Atombindung entspricht sechs, was korrekt ist. Die Gesamtzahl der Elektronen, also sowohl jene direkt am Atom als auch alle an der Bindung beteiligten, muss acht entsprechen. Hierzu zählt man einfach alle Striche als zwei. Im Falle von hat man vier pro Atom, was acht Elektronen entspricht.