Kommt nach #Bentgate jetzt #Staingate ? Immer mehr Kunden beschweren sich über Flecken auf dem Display des MacBook Pro. Gestochen scharfer Text, beeindruckend klare Bilder: So bewirbt Apple das hochauflösende Retina-Display seines MacBooks Pro – und das Premium-Notebook kostet im Apple Store mindestens 1.449 Euro! Doch während der Konzern vollmundig verkündet „Du wirst lieben, was du siehst“, klagen inzwischen etliche Kunden über merkwürdige Flecken, die wie aus dem Nichts auf dem Bildschirm erscheinen. Bei Apple und in Webforen gibt es weltweit schon Tausende Beschwerden, auch Kunden in Deutschland sind betroffen. Entstehen die Flecken bei der Reinigung? Einer davon ist Sandro Villinger, der sich 2013 und 2014 je ein MacBook Pro zulegte. „Das Problem trat weniger als ein Jahr nach dem Kauf auf“, erzählt er. „Zunächst dachte ich, es sei Schmutz. Doch das Putzen verschlimmerte die Flecken noch.“ Dabei hatte er dafür das von Apple beigelegte Putztuch und Wasser verwendet, niemals scharfe Reinigungsmittel. Auch andere Kunden berichteten, dass die Flecken nach dem Reinigen des Bildschirms auftraten. Abrieb im Labor getestet Was steckt hinter dem inzwischen „Staingate“ („Fleck-Affäre“) getauften Phänomen? COMPUTER BILD wollte wissen, ob sich die Beschichtung des Displays beim Abwischen tatsächlich auflöst – und setzte dafür ein spezielles Abriebprüfgerät der Firma Innowep ein. Mit dem von Apple beigelegten Microfasertuch rieb der 5-Millimeter-Prüfstempel je 1.000-Mal trocken und feucht über die Display-Oberfläche. Das Ergebnis: Der Abriebtest hinterließ dort keine sichtbaren Spuren. Ein Konstruktionsfehler? Experten vermuten deshalb einen Konstruktionsfehler: Die Weichmacher im Display harmonieren möglicherweise nicht mit denen in Tastatur und Trackpad. Das hieße: Die Flecken entstehen nach dem Zuklappen des Displays. Tatsächlich waren sie auf dem MacBook von Sandro Villinger am deutlichsten am Steg zwischen Tastatur und Trackpad zu sehen. Apple Store wiegelt ab Was können betroffene Kunden tun? COMPUTER BILD fragte bei Apple nach, ob der Konzern die Displays kostenlos austauscht – doch der hüllte sich bislang in Schweigen. Rechtsanwalt Michael Friedmann rät Betroffenen, Gewährleistung beim Händler geltend zu machen: Nach dem Kauf muss der Händler zwei Jahre lang für Mängel geradestehen, die der Kunde nicht verschuldet hat. Wie die COMPUTER BILD-Leser Yannik H. und Marco H. berichten, ist die Reklamation aber nicht einfach: „Apple blockt total ab und will davon nichts wissen.“ Und als Sandro Villinger seine Geräte im Apple Store präsentierte, teilte man ihm mit, die Flecken seien ein Schönheitsfehler, kein technischer Defekt. Der Tausch des Displays soll rund 700 Euro kosten – Geld, das Sandro Villinger nicht zahlen will: „Wenn Apple das Display nicht tauscht oder mir ein Ersatzgerät gibt, werde ich auf ein Premium-Notebook eines anderen Herstellers umsteigen.“ Wann zeigt sich der Hersteller kulant? Viele Kunden sind also mächtig von Apple enttäuscht. Wie viele müssen sich noch auf staingate.org & Co. beschweren, bis sich der Hersteller endlich kulant zeigt?