Bei Amazon ist wieder Schnäppchenwoche. Allerdings sind nach Meinung von Verbraucherschützern viele Produkte gar nicht so stark heruntergesetzt, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Seit Montagmorgen ist Cyber-Monday-Woche bei Amazon. Von der Kaffeemaschine bis zum Hundefutter, vom Großbildschirm bis zur Webcam gibt es vom 23. bis zum 30. November 2015 laut Amazon alle zehn Minuten neue Angebote - insgesamt "über 10.000" Produkte zu angeblich besonders günstigen Preisen.
Verbraucherschützer warnen allerdings vor den vermeintlichen oder tatsächlichen Schnäppchen: "Viele der fantastischen Preisnachlässe beruhten auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller". Das sagt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dabei kassiere jedoch normalerweise kaum ein Händler, geschweige denn Amazon selbst, die als Mondpreise in Verruf geratenen UVP.
Bei zehn Blitzangeboten ließen sich statt 59 Prozent im Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen lediglich 18 Prozent gegenüber den Normalpreisen bei Amazon sparen, so die Verbraucherschützer. Ein Beispiel aus der Countdown-Woche: Eine Kühl-Gefrier-Kombi war bei Amazon von 429 auf 275 Euro reduziert - immerhin 36 Prozent weniger.
Tatsächlich aber verlangt Amazon für das Gerät normalerweise nur rund 305 Euro. Die tatsächliche Ersparnis schrumpfte so auf magere zehn Prozent oder 30 statt 154 Euro.
Das passe zu Stichproben aus den vergangenen Jahren, bei denen die aufgeblasenen UVP-Rabatte ähnlich drastisch ausfielen, so die Verbraucherschützer. Deshalb sollten Kaufwillige sich nicht von den angezeigten Prozenten blenden lassen, sondern vor einer Bestellung auf kostenlosen Preissuchmaschinen die Angebote im Netz vergleichen.