Panasonic hat für mehrere seiner Digitalkameras ein Firmware-Update veröffentlicht, mit dem der Fotograf nach der Aufnahme auf unterschiedliche Bildbereiche scharfstellen kann. Eine echte Lichtfeldkamera hat aber immer noch Vorteile.
Mit einem Firmware-Update können die Panasonic-Systemkameras GX8 und G70 sowie die Bridgekamera FZ300 nachträglich auf mehrere Bildbereiche scharfstellen. Dabei setzt der japanische Hersteller auf die 4K-Videofunktion, die 30 Bilder mit jeweils 8 Megapixeln pro Sekunde aufzeichnet. Die Funktion heißt bei Panasonic Post Focus. Die Serienaufnahme in 4K-Auflösung besteht aus Einzelbildern. Die Kamera erzeugt bis zu 49 unterschiedliche Schärfeschnitte, die der Nutzer auswählen kann. Das geschieht mit Hilfe der Kamera und dem Touchscreen-Display auf der Rückseite. Der Nutzer tippt auf dem Motiv den Bereich an, den er scharf sehen will, und speichert das Bild.
Die Kamera sichert die Serienaufnahme in einem MP4-Container, so dass auch eine Software am Rechner die Einzelbilder öffnen kann. So lassen sich auch sogenannte Focus-Stacking-Aufnahmen erzeugen. Dazu werden mehrere Bilder mit unterschiedlichen Schärfeebenen miteinander verrechnet. Das Ergebnis ist ein Motiv, das vollständig scharf abgebildet wird. Das ist besonders bei Makroaufnahmen interessant, um den Schärfentiefenbereich auszuweiten.
Die neue Firmware kann über den Supportbereich von Panasonic heruntergeladen und dann über eine Speicherkarte auf der Kamera installiert werden. Für die Panasonic GH4 wird es Post Focus ab Anfang 2016 geben.
Bei einer Lichtfeldkamera ist das Ergebnis auf den ersten Blick gleich: Auch hier können nachträglich Fokussierungen vorgenommen werden. Allerdings wird dazu keine Serienaufnahme gestartet. Sich bewegende Motive lassen sich mit Panasonics Technik kaum nachträglich fokussieren, weil sich das Motiv stets an einer anderen Stelle befindet.