Am MIT Media Lab wird an einem neuartigen Fahrzeug gearbeitet, das für weniger Staus in Großstädten sorgen könnte.
Spricht man über autonom fahrende Vehikel, meint man zumeist Autos. Am Media Lab des Massachusetts Institute of Technology soll nun ein (auch) automatisch fahrendes Dreirad entstehen, das auf Fahrradwegen unterwegs sein kann, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Autonomes E-Dreirad soll Pakete ausliefern").
Das "Persuasive Electric Vehicle" (PEV) will die drei dominierenden Trends im Bereich der städtischen Mobilität zusammenführen – das autonome Fahren, das Teilen von Fahrzeugen und die Verwendung von Elektroantrieben. Die Karosserie, die Chin "Außenschild" nennt, besteht aus einem Kohlefasermaterial. Der Wetterschutz lässt sich cabrioartig wegklappen. Eingebaut ist ein 250 Watt starker Motor, der auch als Bergfahrassistent verwendet werden kann. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt knapp 20 Kilometer pro Stunde. Das Gefährt ist entweder für menschliche Fahrer gedacht oder den Transport von Paketen. Eingebaut sind Sensoren und genügend Intelligenz, um das Dreirad auch autonom auf die Straße zu schicken.
Im Gegensatz zu den meisten Bike-Sharing-Angeboten soll sich das PEV automatisch über eine Stadt verteilen. Ist die Technik soweit, wie sich Chin das erhofft, fährt das Rad autonom von einem Abgabepunkt direkt zum nächsten Kunden. Das soll bekannte Bikesharing-Effizienzprobleme lösen, die dazu führen, dass in bestimmten Stadtbereichen zu viele Vehikel stehen, in manchen aber zu wenig.
Das PEV als Paketlieferant soll zudem Staus durch Lieferdienste vermeiden helfen, weil es auch beengte Straßen ohne Probleme auf den Fahrradwegen durchqueren kann. Es ist klimaneutral, solange der Strom aus erneuerbarer Quelle kommt. Chin weiß noch nicht, wann sein Gefährt auf die Straße kann. In den Städten Asiens gibt es zudem das Problem, dass es oft an einer Fahrradwegeinfrastruktur fehlt.