Ein Breitbandcheck der Grünen soll messen, welche Datenrate die Haushalte in Deutschland erreichen, und wie weit wir noch von 50 MBit/s flächendeckend entfernt sind. Ein erster bundesweiter Durchschnitt liegt bereits vor.
Der Breitbandcheck der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen soll die tatsächlich erreichte Datenübertragungsrate in Deutschland messen. Auf der Homepage der Fraktion ist eine Überprüfung der Versprechen der Internetserviceprovider möglich, wie die Partei mitteilte. Die Messung ergab bisher einen Bundesdurchschnitt bei der Datenübertragungsrate von 25,13 MBit/s. Die Anzahl der gemessenen Anschlüsse ist nicht bekannt.
"Mit seinem Förderprogramm wird Bundesminister Alexander Dobrindt dieses Ziel der Bundesregierung nicht erreichen: Bis zum Jahr 2018 müssten 50 MBit/s flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. Laut TÜV Rheinland haben gegenwärtig knapp ein Drittel der Deutschen immer noch keinen Zugang zu 50 MBit/s und mehr", erklärten die Grünen. Der TÜV Rheinland ermittelte, dass aktuell 74 Prozent der angeschlossenen Haushalte mehr als 50 MBit/s erhielten. Telekom-Milliarden in Tiefbauarbeiten investieren
Die Grünen legen nach eigenen Angaben den Fokus auf den Ausbau von Glasfaser- und Kabelnetzen. Das Ziel sei, bis zum Jahr 2021 75 Prozent der Haushalte und Unternehmen mit Glasfaseranschlüssen auszustatten. Die verbliebenen 25 Prozent der Haushalte sollen mit mindestens 50 MBit/s ins Netz gehen können.
Die Bundesregierung setze bei der Förderung des Breitbandausbaus stark auf Kupferleitungen und Übergangstechnologien wie Vectoring. Vectoring sei nur ein teurer Zwischenschritt, der keine zukunftsfähige Infrastruktur schaffe, argumentieren die Grünen. Sie wollen das Vermögen der Telekom-Aktien in Bundesbesitz im Wert von rund 10 Milliarden Euro für den Ausbau schneller Internetzugänge nutzen. Der Bund solle seine Anteile an der Telekom verkaufen und die Einnahmen in den Ausbau passiver Infrastrukturen investieren, in Tiefbauarbeiten und das Verlegen von Leerrohren, die verpachtet werden.