Alkohol im Straßenverkehr wird immer stärker bestraft. Wer wiederholt mit Alkohol im Blut hinter dem Steuer auffällt, muss sogar damit rechnen, zur MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) vorgeladen zu werden, um dort seine Abstinenz untermauern zu können. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, wie lange Alkohol im Urin bleibt und somit nachweisbar ist. Nachweis von Alkohol im Urin
Sind Sie im Straßenverkehr wiederholt durch Alkohol am Steuer aufgefallen oder haben besonders viel Alkohol beim Führen eines Fahrzeugs getrunken, müssen Sie unter Umständen beweisen, dass Sie kein Alkoholiker sind, da sonst die Gefahr besonders groß wäre, dass Sie erneut mit Alkohol im Blut fahren werden. Wird Alkohol abgebaut, entsteht Ethylglucuronid. Dieser Stoff lässt sich in Ihrem Urin oder in Ihren Haaren relativ lange nachweisen. Wollen Sie Ihre Alkoholabstinenz mit Hilfe von Urinkontrollen bekräftigen, müssen Sie innerhalb von sechs Monaten vier Mal Urin abgeben. Damit Sie sich nicht auf diese Urinkontrollen vorbereiten können, indem Sie einige Tage vorher keinen Alkohol trinken, werden diese nicht angekündigt. Auch wenn Sie keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen, müssen Sie darauf achten, was Sie essen und trinken. Mundspülungen, alkoholfreies Bier, Medikamente wie Tropfen oder Tinkturen sowie bestimmte Lebensmittel enthalten Alkohol, der bei einer Urinkontrolle angezeigt werden kann. Je nach körperlichem Zustand und Menge des Alkohols kann Alkohol im Urin mehrere Tage lang nachgewiesen werden. Allerdings kann es je nach Einzelfall notwendig sein, dass nicht nur Ihr Urin, sondern auch Ihr Haar auf Alkohol untersucht wird, da der Alkohol darin relativ lange nachgewiesen werden kann. Ethylglucuronid ist wasserlöslich und verschwindet daher mit jeder Haarwäsche etwas mehr aus Ihren Haaren. Bis zu drei Monaten ist es allerdings möglich, den Stoff im Haar nachzuweisen. Dafür entnimmt man Ihnen zwei kleine Strähnen, die im Labor untersucht werden. Wenn Sie ein Jahr lang beweisen möchten, dass Sie keinen Alkohol getrunken haben, müssen Sie demnach viermal Ihr Haar untersuchen lassen.
Widerstand bleibt lange im Gedächtnis
Werden Sie im Auto zu einer Kontrolle Ihres Atems auf Alkohol von der Polizei aufgefordert, sollten Sie sich nicht weigern, da Sie sonst mit Konsequenzen rechnen müssen. Die Polizei kann seit Langem auch ohne Verdacht eine solche Kontrolle durchführen. Welcher Test durchgeführt wird, liegt im Ermessen der Polizei. Sind Sie bereits vorher durch Gefährdung des Straßenverkehrs oder Alkohol im Urin aufgefallen, sollten Sie nicht versuchen, der erneuten Kontrolle auszuweichen. Weigern Sie sich, sowohl Ihren Atem als auch Ihr Blut auf Alkohol untersuchen zu lassen, wird Ihnen von Gesetzes wegen ein Alkoholblutgehalt von 1,6 Promille unterstellt. Je nachdem, welche Vergehen Sie außerdem unter dem Einfluss von Alkohol begangen haben, erwartet Sie eine deftige Strafe. Selbst wenn Sie nüchtern sind, wie sich im Nachhinein herausstellen kann, werden Ihnen aufgrund Ihrer Weigerung 1,6 Promille angerechnet. Achten Sie darauf, dass Sie vor einer Atemkontrolle eine Viertel Stunde lang nichts essen oder trinken. Auch rauchen dürfen Sie in dieser Zeit nicht, da das Testergebnis so verfälscht werden könnte. Stellt sich heraus, dass Sie einen Wert von 0,5 Promille Alkohol im Blut haben, warten weitere Konsequenzen auf Sie. Auf Fahranfänger trifft dies bereits ab einem Wert von 0,1 Promille zu. Sind Sie schon häufig aufgefallen oder bleibt der Verdacht bestehen, dass Sie ein Alkoholproblem haben, müssen Sie eventuell zur Abstinenzkontrolle, um dort Urin im Laufe des folgenden Jahres abzugeben. Wenn es so weit ist, dass Sie Urin abgeben müssen, sollten Sie sich nicht über die Bürokratie aufregen, sondern über Ihr Trinkverhalten nachdenken. Es gibt viele Stellen, an denen Sie sich Hilfe suchen können. Welche die richtige ist, bleibt Ihre Entscheidung.