Die Verwendung von Fällmitteln für Fällungsreaktionen ist in der Chemie sehr häufig und wichtig - eine einfache Erklärung dafür finden Sie hier. Was versteht man unter Fällung und Fällmittel?
Eine Fällung liegt vor, wenn durch Zugaben einer Substanz zu einer Lösung ein Feststoff aus dieser Lösung ausfällt. Ein in der Lösung vorliegendes Edukt reagiert mit einer zugegebenen Substanz zu einem Produkt. Dieses Produkt ist in dem Lösungsmittel nicht löslich und fällt deshalb als Feststoff aus. Die Substanz, die zur Fällung zugegeben wird, ist ein Fällmittel. Fällmittel finden beispielsweise Verwendung in der qualitativen Analyse, der quantitativen Analyse und in der Wasseraufbereitung. Der ausgefällte Stoff kann abgefiltert werden. Der abfiltrierte Feststoff und die Lösung können anschließend getrennt voneinander weiter genutzt, bearbeitet oder analysiert werden. Die Substanz, die zur Fällung zugegeben wird, ist ein Fällmittel. In der qualitativen Analyse kann der Nachweis am abfiltrierten Feststoff durchgeführt werden, ohne dass chemisch ähnliche Ionen stören. In der quantitativen Analyse kann durch Wiegen des ausgefällten Stoffes oder durch erneutes Auflösen und anschließende Titration der Gehalt der gesuchten Substanz bestimmt werden.
Beispiele für Fällungsreaktionen
Halogenid-Ionen können mit dem Fällmittel AgNO3 ausgefällt werden. Die Reaktionsgleichung dazu lautet Ag+ + X- --> AgX. Das feste Silberhalogenid fällt aus. Sulfat-Ionen können mit Bariumchlorid ausgefällt werden - nach der Reaktionsgleichung SO42- + BaCl2 --> BaSO4 + 2Cl-. Hier ist das Fällmittel BaCl2. Eine Reaktion, bei der ein Feststoff ausfällt, ist auch S2- + Pb2+ --> PbS. Möchte man S2- aus einer Lösung ausfällen, verwendet man als Fällmittel zum Beispiel Pb(NO3)2; liegt Pb2+ gelöst vor, kann man es mit H2S ausfällen.