Flusssäure ist eine einfache, aber sehr gefährliche Chemikalie. Vor dem Umgang mit ihr sollten Ihnen alle Eigenschaften und Risiken bekannt sein. Kurzinformationen zu Flusssäure
Flusssäure ist eine wässrige Lösung von Fluorwasserstoff HF. Sie wird auch als Fluorwasserstoffsäure bezeichnet. Flusssäure ist eine farblose, stechend riechende Flüssigkeit. Flusssäure wird aus Kalziumfluorid und Schwefelsäure hergestellt. Die Bildungsreaktion ist CaF2 + H2SO4 --> 2 HF + CaSO4. Um aus Fluorwasserstoff Flusssäure zu machen, muss das Gas in Wasser eingeleitet werden. Flusssäure wird verwendet zum Ätzen von Glas und Metallen, zur Veredlung von Benzinen im Alkylierungsverfahren sowie in der Uran-Anreicherung.
Die Eigenschaften von Flusssäure
Flusssäure ist mit einem pKs von 3,19 eine mittelstarke Säure. Von den Halogenwasserstoffsäuren ist sie die schwächste. Sie wirkt stark ätzend auf die Haut, die Schleimhäute und die Augen. Flusssäure ist die einzige Säure, die in der Lage ist, Glas anzugreifen. Man spricht von Glasätzen. Aus diesem Grund Grund wird Flusssäure in Kunststoff- oder Edelstahlbehältern aufbewahrt. Die chemische Reaktion des Glasätzens lautet SiO2 + 4 HF --> SiF4 + 2 H2O. Die größte Gefahr, die von der Flusssäure ausgeht, ist folgende: Da sie lipophil, d. h. fettlöslich, ist, wird es von der Haut sofort resorbiert, sodass die ätzende Wirkung in tieferen Hautschichten und sogar an den Knochen eintreten kann, ohne dass eine äußerliche Verletzung sichtbar ist. Die betroffene Stelle muss sofort mit Kalziumgluconat behandelt werden. Eine Schmerzwirkung bei Kontakt mit Flusssäure tritt erst nach Stunden auf, sodass beim Umgang mit der Säure eine besondere Vorsicht an den Tag gelegt werden muss. Außerdem ist die Chemikalie ein starkes Gift, das den Kalzium- und Magnesiumstoffwechsel blockiert. Dadurch werden wichtige Enzyme blockiert, was zu Stoffwechselstörungen und anschließendem tödlichem Organversagen führen kann. Des Weiteren schädigt Flusssäure das Nervensystem.