ast pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum haben die GIMP-Entwickler einen Meilenstein gesetzt: Version 2.9.2 der Open-Source-Bildbearbeitung ist zwar nur eine Entwicklerversion. Aber sie ist komplett auf die neue Grafikbibliothek GEGL portiert. GIMP ist 20 Jahre alt, im Herzen aber deutlich jünger: Im Inneren der Open-Source-Bildbearbeitung rechnet jetzt nur noch die neue Grafikbibliothek GEGL.
Die aktuelle Entwicklerversion 2.9.2 arbeitet mit bis zu 32 Bit Farbtiefe pro Kanal und bringt grundlegende Unterstützung für OpenEXR-Dateien – gute Nachrichten für Freunde der Raw- und HDR-Technik. Zahlreiche Filter bieten bereits eine Vollbild-Vorschau, Werkzeuge werden interaktiv. Die neuen interaktiven Transformations- und Verformen-Werkzeuge sind nahezu fertiggestellt, auch Farbverläufe lassen sich direkt im Bildfenster anwenden. GIMP liest und schreibt PNG, TIFF und PSD mit bis zu 32 Bit Farbtiefe pro Kanal und unterstützt als neues Format das von Google entwickelte WebP. Außerdem zeigt es EXIF-, IPTC- und XMP-Metadaten. Das GEGL-Projekt wurde übrigens von Entwicklern der Special-Effects-Schmiede Rhythm & Hues ins Leben gerufen – eine der beiden Firmen, die GIMP für die Filmnachbearbeitung entdeckt und zu CinePaint weiterentwickelt haben. CinePaint beherrscht schon seit Längerem höhere Bittiefen, nun scheint das Ursprungs-GIMP doch noch vom gewonnenen Know-How zu profitieren.
Wer nicht auf die nächste stabile Version 2.10 warten möchte, kann bereits mit der 2.9.2 experimentieren. Außer dem Source Code stehen sogar schon experimentelle Windows- und OS-X-Builds zum Download. In
Geduld muss sich noch üben, wer sich auf nicht-destruktive Einstellungsebenen und Ebeneneffekte freut. GEGL bietet zwar die Grundlagen dafür, ein nicht-destruktiver Workflow soll allerdings erst mit Version 3.2 realisiert werden, vorher steht die Portierung auf GTK+3 an, die die Oberfläche modernisieren und eine bessere Unterstützung für Wacom-Grafiktabletts bringen soll.