Eigentlich sollte sie eine Sicherheitslücke schließen: Mit der neuen Version der Dell Foundation Services können über das Netz Informationen über die Hardware, laufende Prozesse, Metadaten von Dateien und vieles mehr ausgelesen werden.
Dell kommt nicht zur Ruhe: Nach dem Sicherheitsdesaster mit vorinstallierten Zertifikaten stellte sich heraus, dass eine Software namens Dell Foundation Services eine weitere Lücke enthielt, die es Webseiten erlaubte, den Service-Tag auszulesen, ein eindeutiges Identifizierungsmerkmal von Dell-PCs und Laptops. Einer zunächst eher verwirrenden Stellungnahme von Dell folgte die Mitteilung, dass dieses Problem in der Version 3.0.700.0 A00 behoben sei.
Wir haben daraufhin den Entdecker der Service-Tag-Lücke, der nur unter dem Pseudonym Slipstream auftritt, kontaktiert. Slipstream bestätigte uns, dass die ursprüngliche Lücke nicht mehr besteht, allerdings hat Dell offenbar ein neues Problem verursacht, das um einiges gravierender ist. Eine Beschreibung dazu findet man in einem Blogeintrag von Slipstream auf der Webseite LizardHQ.
Ursprünglich war es möglich, über Port 7779 eine JSON-API zu erreichen, die das Auslesen des Service-Tags erlaubte. Diese API hat Dell nun ersetzt durch eine SOAP-API. Die lässt sich zwar nicht mehr direkt von Webseiten auslesen, sie ist jedoch öffentlich im Netz erreichbar. Sprich: Wenn ein Dell-Nutzer mit seinem PC direkt ans Internet angeschlossen ist, kann jeder auf diese API zugreifen. Auch in einem lokalen Netzwerk ist sie damit für andere Nutzer abrufbar, etwa in einem öffentlichen WLAN.
Und die neue API gibt offenbar bereitwillig Informationen über den Nutzer preis: Die verwendete Hardware, die installierte Software, laufende Prozesse, angeschlossene Festplatten, Dateinamen und Metadaten von Dateien.
Dell hat offenbar aus einer kleinen Sicherheitslücke eine weit größere gemacht. Der Blogeintrag von Slipstream wiederholt die Empfehlung, die Dell Foundation Services zu entfernen.