Ein neues Gerät aus Mexiko soll Gedrucktes löschen, damit sich das Papier erneut verwenden lässt.
Papierloses Büro, war da nicht mal etwas? Was schon 1975 als Zukunftsvision galt, ist immer noch ein Wunschtraum. Heute verbraucht jede Person im Schnitt 10.000 Blatt Papier pro Jahr, Tendenz steigend.
40 Prozent dessen, was gedruckt wird, wandert noch am selben Tag in den Müll; 80 Prozent binnen der ersten Woche. Der Mexikaner David Leal will diese Verschwendung beenden, um die Umwelt und das Budget der Großverbraucher zu entlasten, berichtet Technology Review. Deshalb entwickelt der 33-jährige Mechatronik-Ingenieur mit seinem Team einen "Unprinter". Das Gerät soll Gedrucktes löschen, damit sich das Papier neu verwenden lässt.
Ein 30-Watt-Laser erhitzt in seinem Laboraufbau den Toner mit kurzen Energiestößen. Das im Toner erhaltene Harz verdampft und erzeugt kleinste Explosionen. Der Toner wird brüchig und löst sich vom Papier. Anschließend werden die Reste abgesaugt und die Teilchen aus der Luft herausgefiltert. Übrig bleiben als Ausstoß Wasserdampf und CO2 in kleinen Mengen. Weil die Energiestöße nur wenige Nanosekunden dauern, beschädigen sie die Oberfläche des Papiers nicht. Anschließend prüft der Unprinter das Blatt. Ist es sauber, kann es erneut verwendet werden. Die Technik funktioniert mit Tonern aller Farben und lässt sich wiederholen.
Für die Kommerzialisierung hat Leal in Großbritannien die Reduse Ltd. gegründet und will den Unprinter erst einmal als eigenständiges Gerät entwickeln. Doch in Zukunft könnte diese Funktion in Kopierer und große Bürodrucker eingebaut werden, sagt Hidde-Jan Lemstra,?CEO von Reduse. Bis es so weit ist, muss das Team noch zwei Probleme lösen. Der verbaute Laser kostet derzeit 10000 Euro. Leal will die Kosten auf 2000 Euro senken. Zudem soll das Löschen eines Blattes statt sieben Minuten nur 30 Sekunden dauern. Dann könne ein Großbüro in zwei Jahren 40 Prozent der Papierkosten einsparen und auch die des Unprinters wieder reinholen.