Amazon denkt über einen eigenen Buchladen in Berlin nach. Bisher hat der E-Commerce-Händler keine Niederlassungen mit Publikumsverkehr in Deutschland.
Amazon überlegt laut einem Bericht des Berliner Tagesspiegels, in der Hauptstadt eine eigene Buchhandlung zu eröffnen. Deutschland-Chef Ralf Kleber sagte der Zeitung: "Läden einzurichten war immer eine Option. Berlin wäre ein Top-Kandidat für einen Amazon-Laden."
In keiner anderen Stadt in Deutschland habe Amazon so viel investiert wie in Berlin. In Seattle, Amazons Heimatstadt, eröffnete das E-Commerce-Unternehmen im vergangenen Monat bereits eine Buchhandlung.
Nach Ansicht vieler Buchhändler ist Amazon mitverantwortlich dafür, dass ihre Geschäfte schlechter laufen. Durch die Buchpreisbindung kosten Bücher bei Amazon allerdings ebenso viel wie im stationären Handel. Nachteile des Onlinehandels sind indes, dass die Kunden in vielen Büchern vor dem Kauf nicht schmökern und sie nicht gleich mitnehmen können.
Mit Blick auf die häufigen Streiks bei Amazon sagte Kleber nur: "Mal ehrlich: Wenn Glatteis ist, juckt uns das weit mehr, als wenn Verdi zum Arbeitskampf aufruft. Es hat noch kein Paket seinen Adressaten zu spät erreicht, weil gestreikt wurde."
Bei Amazon gibt es keine Tarifverträge - um diese wird seit dem Frühjahr 2013 und aktuell wieder an einigen Standorten gerungen. Verdi will den US-Versandhändler zur Aufnahme von Tarifverhandlungen über Bedingungen des Einzelhandels bringen. Amazon lehnt jedes Gespräch strikt ab und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende dessen, was in der Logistikbranche üblich sei.