Am einfachsten lässt sich Theorie anhand von Versuchen erklären. Der Mensch erinnert sich an etwas, das er einmal visualisiert hat, besser. Auch die Lenzsche Regel ist vergleichsweise einfach mithilfe von Versuchen erklärt. Für die zwei Versuche, mit denen die Lenzsche Regel einfach erklärt werden soll, benötigen Sie drei Dinge: ein Spannungsmessgerät, einen Hufeisenmagneten und eine Spule mit Kupferdraht.
So wird die Lenzsche Regel einfach erklärt
1. Stellen Sie folgenden Versuch an: Lassen Sie einen Hufeisenmagneten hin und her schwingen, und zwar im Hohlraum von einer Spule. Beobachten Sie an einem Gerät zur Spannungsmessung, was passiert. 2. Sie stellen fest, dass Sie mithilfe des Magneten Spannung erzeugen können. Diese dank Magnet erzeugte elektrische Spannung bezeichnet man als elektromagnetische Induktion. An den jeweiligen Enden der Spule entsteht Induktionsspannung dann, wenn sich die Dichte der Feldlinien des Magnetfelds in der Spule ändert. 4. Die induzierte Spannung hat eine Richtung. Diese Richtung hängt davon ob, ob sich das Magnetfeld in der Spule verkleinert oder vergrößert. 5. Ersetzen Sie in einem zweiten Versuch den Spannungsmesser durch einen Schalter. Lassen Sie den Magneten erneut pendeln. Beobachten Sie, was passiert, wenn Sie den Schalter offen lassen und was geschieht, wenn Sie den Schalter schließen. 6. Sie stellen fest, dass der Magnet im Falle des geschlossenen Schalters schnell zu pendeln aufhört und stillsteht. Wieso bewirkt die Spule diesen Bremsvorgang? Der pendelnde Magnet induziert an den beiden Enden der Spule eine Spannung. 7. Ist der Schalter geschlossen, fließt ein Strom durch die Spule, und zwar durch den gewickelten Kupferdraht. Aufgrund des Kupferdrahts hat die Spule lediglich einen kleinen Widerstand. Deswegen kann der induzierte Strom relativ stark sein, der durch die kurzgeschlossene Spule (das heißt bei geschlossenem Schalter) fließt. 8. Dieser Strom sorgt dafür, dass die Spule sich zu einem Elektromagneten verwandelt. Was Sie jetzt beobachten können, ist eine "spannende" Wechselwirkung. Sie spielt sich zwischen zwei Magneten ab: zwischen dem Hufeisenmagneten und dem Elektromagneten, der durch den von Ihnen erzeugten Induktionsstrom entstanden ist. 9. Pendelt der Nordpol des Magneten in die Spule, dann wird der Magnet nur abgebremst, wenn an dem dem Magneten zugewandten Ende der Spule ebenfalls sein Nordpol entstanden ist. Wenn dann der Nordpol des Magneten wieder aus der Spule hinauspendelt, muss sich der Nordpol des Elektromagneten zum Südpol umgepolt haben.
Und damit ist die Lenzsche Regel auch schon anhand zweier Versuche einfach erklärt worden. Sie können damit schon die Lenzsche Regel nachvollziehen: Ein Induktionsstrom ist immer so gerichtet, dass er jenen Vorgang, der der Verursacher der Induktion ist, behindert. Das erklärt auch, warum ein Perpetuum mobile unmöglich ist.