Die App "Focus by Firefox" sperrt ebenso wie Firefox 42 einen Großteil unerwünschter Inhalte aus - doch zugleich setzt Mozilla sich von Adblock+ und Co. deutlich ab.
Mit der "Focus" debütiert heute ein neues Produkt von Mozilla: ein Content-Blocker für iOS 9. Damit setzt das Open-Source-Unternehmen seine Charmeoffensive auf Apples Mobilbetriebssystem wenige Wochen nach dem Release von Firefox für iOS fort.
Paradoxerweise profitiert Mozillas eigener Browser nicht von Focus, weil Apple das nicht zulässt, dafür aber der eingebaute Safari. Wie der in Firefox 42 eingebaute Content-Blocker greift die App auf Daten der Datenschutz-Initiative Disconnect zurück und blockiert Tracker, Analytics-Elemente und Sharing-Buttons.
Auch ein Großteil der im Web publizierten Werbung fällt unter eine dieser Kategorien. Dennoch legt Mozilla großen Wert darauf, sich mit seinen Content-Blockern von Werbeblockern wie Adblock+ abzusetzen. Beim Content-Blocking orientiert sich Mozilla an drei Prinzipien: Neutralität, was den Inhaltstyp angeht, transparente Bedienmöglichkeiten und Offenheit gegenüber Inhalteanbietern. Datenschutz, Performance und Sicherheit
Es gehe nicht darum, Werbung zu blockieren, sondern Nutzerbedürfnisse wie Datenschutz, Performance und Sicherheit zu befriedigen, so Mozillas Rechtsbeauftragte Denelle Dixon-Thayer, die zugleich anprangert, dass andere Adblocker nur gegen Geldzahlung Sperren aufheben. Ziel sei es, die Diskussion zwischen Nutzern und Anbietern anzuregen sowie Vertrauen gegenüber dem offenen Web zu stärken, "um ein gesundes und offenes Web zu schaffen, das kommerzielle Aktivitäten unterstützt. Es ist nicht das Ziel, Branchen oder Inhalte im Netz zu sperren."
Ursprünglich sollte Focus Anfang November unter dem Namen "Signal" erscheinen, doch gab es kurz vor der Fertigstellung unerwartete Verzögerungen.