Schon im kommenden Jahr soll der Firefox-Browser einige Teile der neuen Rendering-Engine Servo nutzen. Um den in Rust geschriebenen Code verwenden zu können, muss Mozilla den Browser aber vorher noch weiter umbauen.
Noch Anfang dieses Jahres ist die Rendering-Engine Servo von den zuständigen Mozilla-Entwicklern als Forschungsprojekt bezeichnet worden, und einen realistischen Plan für die Verwendung im Firefox-Browser konnten sie auch noch nicht vorweisen. Nun hat der Technikchef David Bryant auf der Unternehmensveranstaltung Mozlando das Ziel vorgegeben, schon 2016 einzelne Teile von Servo in stabilen Versionen von Firefox zu veröffentlichen.
Die Neuentwicklung Servo entsteht seit knapp drei Jahren mehr oder weniger im Einklang mit der Programmiersprache Rust, in der die Engine geschrieben ist. Ziel ist es, die veralteten Konzepte des bisher genutzten Gecko langfristig abzulösen. So sind sowohl die Sprache selbst, als auch Servo auf die Vorteile moderner Mehr-Kern-Prozessoren angepasst, so dass die Aufgaben zum Darstellen einer Webseite parallel abgearbeitet werden können. Zudem soll Rust-Code durch eine eigene Speicherverwaltung wesentlich mehr Sicherheit bringen.
Wohl wegen dieser konzeptuellen Unterschiede bereitet die Integration von Servo-Komponenten in den Firefox einige Probleme. Wahrscheinlich können die Entwickler erst damit beginnen, wenn der Browser selbst eine Mehrprozessarchitektur nutzt. Nach aktuellen Planungen soll diese im Frühjahr 2016 erscheinen. Dann ließen sich auch einzelne Aufgaben an Servo auslagern.
Eine weitere Hürde für den angestrebten vollständigen Wechsel auf Servo ist die derzeitige Verwendung von XUL für die Oberfläche des Browsers. Zwar will Mozilla XUL offiziell abschaffen und experimentiert bereits mit UI-Elementen, die in HTML geschrieben sind. Ein derartiger Wechsel ist aber, ebenso wie die Mehrprozessarchitektur, eine Aufgabe, deren Umsetzung wohl Jahre in Anspruch nehmen wird.
Weitere Pläne für Servo, die 2016 umgesetzt werden sollen, listet das Team in seinem Wiki auf Github.