Zehntausende Spieler-Konten werden jeden Monat bei Steam geknackt. Die Gauner räumen dabei virtuelle Gegenstände ab, um sie zu verkaufen.
Die Spiele-Firma Valve geht schon seit längererem aktiv gegen Angriffe auf Steam-Nutzerkonten vor. Jetzt werden diese Maßnahmen weiter verschärft und die Firma erklärt, warum die neuen Regeln für den Handel mit virtuellen Gegenständen nötig sind. Demnach werden durchschnittlich 77.000 Steam-Konten im Monat gekapert und darin enthaltene Gegenstände auf dem Steam-Handelsplatz verkauft. Die Täter sind dabei professionell organisiert und machen demnach genug Umsatz, um den Diebstahl digitaler Gegenstände zu einem lohnenden Geschäft zu machen. Valve hat deswegen nun die Wartezeiten verschärft, die auftreten, wenn man Gegenstände über Steam kauft oder verkauft. Wenn der Verkäufer zum Beispiel keine Multifaktor-Authentifizierung über die Smartphone-App Steam Guard für Marktplatz-Verkäufe aktiviert hat, wartet Valve drei Tage, bis die verkauften Gegenstände ausgeliefert werden. Bei Geschenken unter Steam-Freunden beträgt die Zeitsperre einen Tag, außer die beiden Konten sind bereits länger als ein Jahr befreundet. Den Schwarzmarkt für virtuelle Hüte austrocknen
Die Wartezeiten für Spieler, welche die Steam-Guard-App nicht einsetzen, sollen das Verschieben von geklauten Gegenständen so ungemütlich machen, dass sich der organisierte Handel nicht mehr lohnt. Valve hat nach eigenen Angaben den Verkehr der entwendeten Güter zwischen gekaperten Accounts und legitimen Nutzern eingehend untersucht. Die Firma ist der Meinung, diesen Schwarzmarkt nicht komplett loswerden zu können, ohne gleichzeitig Nutzern zu schaden, deren Konten genackt wurden.
Wie viel Geld Valve genau mit digitalen Gegenständen verdient, die über Steam verkauft werden, ist nicht bekannt. Einer Untersuchung der Analysten-Firma SuperData zu Folge, soll Valve im Jahr 2014 insgesamt 400 Millionen US-Dollar mit den Titeln Dota 2, Team Fortress 2 und Counter-Strike GO verdient haben. Dota und TF2 sind umsonst und generieren wie das nicht kostenlose Counter-Strike GO den größten Teil des Umsatzes über den Verkauf und Handel von digitalen Spielgegenständen.