Sie lesen im Bus die Nachrichten im Netz und hören nebenbei Musik oder schauen Videos? Im Büro angekommen, muss Ihr Smartphone gleich wieder zum Laden an die Steckdose? Nervig. Welche Handys geben besonders früh auf? Und welche Smartphones sind wahre Dauerläufer? Der Test von COMPUTER BILD verrät es.
Messen, bis der Akku qualmt Die Reihenfolge richtet sich nach der Note für die Ausdauer, im Durchschnitt liegt sie bei 2,60 (befriedigend). Sie setzt sich aus Einzelmessungen möglicher Nutzungsszenarien zusammen: Surfen im WLAN, mobiles Surfen, Lesen, Telefonieren und Standby. Apropos Standby: wenn Ihr Nachbar mal wieder mit seiner Handy-Ausdauer prahlt, nutzt er sein Gerät wahrscheinlich einfach weniger, denn die möglichen Standby-Zeiten liegen im Schnitt über 500 Stunden. Allerdings ohne jegliche Aktivität, wie WLAN, Push-Nachrichten oder andere Energiefresser. Ein Galaxy S5 hält in diesem Dämmerschlaf einen Monat durch – der König im Nichtstun. iPhone 6 Plus mit dem Plus an Ausdauer Samsung umschließt das Testfeld: Sowohl das beste als auch das schlappste Handy gehören zur Galaxy-Familie. Bei Apple zeigt sich ebenfalls eine enorme Leistungs-Bandbreite: Während das iPhone 6 nach schlechter Tradition zu den miesesten Ausdauersportlern zählt, sorgt der größere Akku im iPhone 6 Plus für ein deutlich besseres Durchhaltevermögen – das Phablet rangiert sogar unter den fünf besten Geräten.
Enorme Unterschiede Mobiles Surfen fordert den Akku besonders stark. Bei einigen Handys geht bereits nach drei Stunden das Licht aus, andere Modelle hängen die gleiche Zeit noch mal dran. Der ermittelte Durchschnittswert liegt bei nur 4,5 Stunden. Abgesehen vom iPhone 6 Plus halten die Handys im WLAN rund eine Stunde länger durch. Dampfplauderer können sich das Blackberry Passport über 30 Stunden ans Ohr nageln, während Sie sich beim Motorola Moto G mit knapp neun Stunden kürzer halten müssen. Deutlich angenehmer für Ihre Umwelt ist lesen. Wenn Sie nicht gerade das YotaPhone 2 mit eInk-Display haben, hält das Handy beim Lesen im Schnitt über 14 Stunden, bei einer Displayhelligkeit von 300 cd/m². Und das YotaPhone? Ewig! Besonderheiten So heftige Ausreißer wie das YotaPhone 2 beim Lesen auf der eigens dafür konstruierten Rückseite gibt es zwar nicht häufig, aber ein paar Messwerte tanzen aus der Reihe: Samsungs Vorzeige-Modelle Galaxy S6 und S6 Edge liegen im letzten Drittel des Feldes. Das hochauflösende AMOLED-Display zieht am Akku. Bei der Lesedauer gehören die beiden mit 6,1 (Edge) und 6,4 Stunden zu den fünf schlechtesten Geräten. Ein anderer Akku-Versager trumpft hier hingegen groß auf. Das Lumia 930 ist das zweitschwächste Gerät im Akku-Kapitel, gehört bei der Lesedauer mit 14 Stunden allerdings zu den besten Kandidaten. HTCs One M9 platziert sich solide im Mittelfeld. Es hätte besser abgeschnitten, wenn die ermittelte Standby-Dauer nicht die kürzeste im gesamten Testfeld wäre. Warum hat mein altes Handy länger durchgehalten?
Display: Die ersten Handys hatten winzige, pixelige Monochrom-Displays, kaum größer als bei einer Quarzuhr. Heute erhellen große, hochaufgelöste Displays die Dunkelheit – die erinnern an kleine Plasma-Fernseher. Das Display ist der größte Stromfresser. UMTS/LTE: Die Datenübertragung im UMTS/LTE-Netz ist zwar wesentlich schneller als im GSM-Netz, verbraucht aber auch mehr Energie. Beim Telefonieren bringt die neue Technik kaum Vorteile, ansonsten sind die Unterschiede teilweise gravierend. Dauertelefonierer können bei vielen Geräten die 3G-Funktion deaktivieren – das schont den Akku. Rechenleistung: Die große Rechenpower moderner Mehrkernprozessoren kostet entsprechend viel Energie. Hintergrunddienste: Nebenbei funkt das Handy im WLAN, registriert per GPS-Empfänger Ihre Position und erneuert ständig den Status von E-Mails oder Programmen wie der Wettervorhersage. Je weniger Datenaustausch stattfindet und je weniger Programme im Hintergrund laufen, desto länger hält der Akku durch. Nutzung: Musik, Internet, Videos, Games und, und, und – Smartphones sind wahre Alleskönner, aufgrund der Möglichkeiten aber auch oft und lange im Einsatz. Das alte Handy nutzte man hingegen nur zum Telefonieren, zum Schreiben von SMS oder zum Ablesen der Uhrzeit.