Zahlreiche interne Datensätze der Europäischen Raumfahrtagentur Esa sind gehackt worden und jetzt im Internet einsehbar. Offenbar benutzen viele der Esa-Nutzer kurze und unsichere Passwörter.
Eine Gruppe von Einbrechern hat unter dem Anonymous-Label die Webseite der Europäischen Raumfahrtagentur Esa gehackt. Die Angreifer haben zahlreiche interne Informationen wie Passwörter und Adressen veröffentlicht. Als Grund für den Hack gaben die Anonymous-Aktivisten an, dass bald Weihnachten sei und sie etwas "für den Spaß" machen wollten. Politische Motive sollen keine Rolle gespielt haben. Die jetzt veröffentlichten Daten betreffen vor allem die Esa-Angestellten und deren Namen und E-Mail-Adressen. Außerdem sind 8.000 Passwörter betroffen - auch von Abonnenten. Welche Abonnenten gemeint sind, ist der Quelle leider nicht zu entnehmen - möglicherweise handelt es sich um die Newsletter-Verwaltung der Esa. Der Angriff erfolgte mit einer SQL-Injektion und betrifft die Domains due.esrin.esa.int, exploration.esa.int und sci.esa.int. Esa-Abonnenten brauchen Passwortnachhilfe
39 Prozent der veröffentlichen Passwörter sind nur drei Zeichen lang - die am leichtesten zu erratenden sind etwa "esa", "496" und "136". Die mit 16 Prozent zweitgrößte Gruppe von Passwörtern liegt mit acht Zeichen zwar im Mittel, doch auch viele dieser Passwörter dürften für Wörterbuchangriffe anfällig sein. Beispiele aus der Datenbank sind "trustno1", "rainbow6", "password" und das beliebte "12345678".
Nur wenige Nutzer scheinen zufallsgenerierte Passwörter und einen Passwortmanager zu benutzen. Dabei ist das eigentlich keine Raketenwissenschaft. Für die Esa sollte es also durchaus möglich sein, eine Webseite ohne Anfälligkeit für SQL-Injektionen zu entwickeln und die auf dem Server liegenden Passwörter so abzusichern, dass sie nicht innerhalb kurzer Zeit von Angreifern ausgelesen werden können.