Ein Gericht in São Paulo hat die Blockade für WhatsApp aufgehoben. Es sei nicht angemessen, Millionen Nutzer von dem Dienst auszuschließen.
WhatsApp ist in Brasilien wieder erreichbar. Nach einer Sperre von 14 Stunden hat ein Gericht in São Paulo angeordnet, dass die Telefongesellschaften den Messenger nicht weiter blockieren sollen.
Mit der Blockade sollte das Unternehmen dazu bewegt werden, Daten in einem Kriminalfall herauszugeben. Sie war von einem Gericht in São Bernardo do Campo im Bundesstaat São Paulo angeordnet worden und sollte für zwei Tage gelten. Der Gerichtshof von São Paulo hielt das für unangemessen, da Millionen Nutzer betroffen seien, und stoppte schließlich die Blockade. Eine Geldstrafe sei angemessener, betonte der Richter Xavier de Souz. Kurz nach der Entscheidung funktionierte der Dienst wieder.
Brasilien gilt als eines der Länder mit den weltweit meisten Nutzern des Dienstes. Schätzungen gehen von über 35 Millionen aus. Weltweit sollen rund 900 Millionen Menschen WhatsApp nutzen. Facebook hatte den Dienst 2014 für rund 22 Milliarden Dollar gekauft. Der Konkurrent Telegram hat nach eigenen Angaben inzwischen über 1,5 Millionen neue Nutzer in Brasilien verzeichnet.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte sich in der Zwischenzeit auf seinem Netzwerk beklagt und von einem "traurigen Tag für Brasilien" geschrieben.