T-Mobile drosselt bei seinem kostenlosen Streamingangebot Binge On, indem die Auflösung der Filme reduziert wird, meinen Kritiker. Doch der Mobilfunkbetreiber erlaubt jedem, Binge On abzuschalten und verteidigt sich gegen Kritik, auch von Youtube.
T-Mobile Binge On wird in den USA wegen Verletzung der Netzneutralität kritisiert. Die US-Telekommunikationsaufsicht FCC (Federal Communications Commission) überprüft das Angebot, doch der drittgrößte Mobilfunkbetreiber verteidigt sich, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press.
T-Mobile bietet seinen Nutzern Streaming, ohne das Datenvolumen zu berechnen. Kunden können bei Binge On unter 24 Streamingdiensten wählen, darunter Netflix, HBO Now, HBO Go, Watch ESPN, Fox Sports und Hulu. Dienste wie Youtube, Facebook oder Snapchat sind bislang ausgenommen. Das T-Mobile-Angebot gilt für alle Kunden, die für mindestens 3 GByte pro Monat zahlen. T-Mobile reduziert jedoch die HD-Auflösung der Videodaten, was der Mobilfunkbetreiber "DVD Qualität (480p+)" nennt. Kritik von Youtube
Googles Youtube erklärte: "Die Senkung der Datenberechnung kann gut sein für die Nutzer, aber es rechtfertigt nicht, alle Videodienste zu drosseln, schon gar nicht ohne die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer."
Binge On ist für T-Mobile-Kunden fest voreingestellt, sie werden per E-Mail und SMS über die Aktivierung benachrichtigt. Kunden können bei T-Mobile anrufen oder in ihrem Konto die Einstellungen ändern, um wieder die volle Auflösung zu erhalten, doch dann werden ihnen die Daten wieder berechnet.
T-Mobile-Sprecher Clint Patterson sagte, die HD-Videoauslieferung werde nicht gedrosselt, wenn die Nutzer sie auswählen. Doch sie müssen für die Daten zahlen.
Die FCC verbietet Internet Service Providern ein Verhalten, "das die Nutzung von Inhalten, Anwendungen, Diensten und Geräten negativ beeinflusst". T-Mobile argumentiert, dass jeder Nutzer die Binge-On-Funktion abschalten kann.
Zahlen müssten die Streaminganbieter für die Durchleitung ihrer Daten nicht. Sie müssten nur eine Signatur angeben, damit T-Mobile den Content identifizieren kann, so der Firmenchef John Legere im November bei Bekanntgabe des Angebots.