Der Stickstoffkreislauf umfasst den Zyklus des Stickstoffs nicht nur in der Luft und am Boden, sondern auch in Seen sowie anderen Gewässern. Doch was hat es damit überhaupt auf sich?
Der Stickstoffkreislauf im Überblick
Der Stickstoffkreislauf bedingt das Leben auf der Erde, da entsprechende daraus gebildete Verbindungen essenziell für den Stoffwechsel von Lebewesen sind (wie dies z. B. bei der DNA der Fall ist). Der Zyklus selbst unterliegt dabei mehreren Einzelpunkten, ist jedoch an Land und in Seen grundsätzlich derselbe. Dies fängt zunächst beim Stickstoff selbst mit der Fixierung an. Hierbei wird der Stickstoff für Pflanzen, welche diesen zum Wachsen brauchen, durch Bakterien verarbeiten. Neben z. B. Nitraten, die für das Wachstum der Pflanzen eine Rolle spielen, entsteht dabei Ammoniak. Dieser wird, durch Nitrifikation der entsprechenden Bakterien, z. B. zu Nitraten umgewandelt. Zuletzt werden diese Nitrate wieder von Bakterien in Luftstickstoff umgewandelt oder aber zu Aminosäuren von den Pflanzen abgebaut. Dieser Teil des Stickstoffs gerät erst nach dem Absterben der Pflanzen wieder in den Kreislauf zurück.
Die Gefahren für Seen
Gelangt nun zusätzliche organische Materialen in einen See, kann dies den Stickstoffkreislauf nicht nur beeinflussen, sondern das Leben im Gewässer dauerhaft schädigen. Denn anstatt Stickstoff aus der Luft zu gewinnen, herrscht hier in der Regel ein Gleichgewicht zwischen Verarbeitung, Pflanzenwachstum und Zersetzung. Dies hängt damit mit den oben genannten Geschehnissen zusammen. Der aus einem Mehr an hinzugefügten organischen Materialien wie Futter, Pflanzenresten oder auch schon dem Nachfüllen des Wassers resultierende Überschuss des Stickstoffs wird hier also zunächst durch Bakterien zu Ammoniak verarbeitet. Auch zu viele Fische selbst können in dieser Hinsicht das Ökosystem bedrohen, da hier ebenfalls unnatürlich viele organische Materialen in den Kreislauf gelangen können. Bei Ammoniak handelt es sich nun um einen Giftstoff für die Fische, welcher erst von Algen in Nitrat umgewandelt werden muss. Ein Mehr an Ammoniak sorgt jedoch für ein Mehr an Algen und in der Folge, durch das Absterben der Pflanzen, für eine Sauerstoffknappheit im gesamten See. Dies hängt damit zusammen, da deren Zersetzung durch Mikroorganismen Sauerstoff verbraucht. Dies verschlimmert sich insofern weiter, da die Bakterien, bei Sauerstoffknappheit, Nitrat in Nitrit umwandeln - ebenfalls ein Giftstoff für die Fische. Eine Lösung des Problems gibt es dabei nur, wenn das Nitrat entfernt und einer neuen Algenpopulation damit entgegengewirkt wird.