Nachrichtenmedien wie die BBC sind attraktive Opfer für Angriffe sowohl von IS-Terroristen als auch von deren Gegnern. Manche dieser Angriffe werden erst im Nachhinein mit überraschenden Erklärungen publik.
Die Webseiten des britischen Nachrichtensenders BBC waren am Silvester für einige Stunden nicht erreichbar. Während die BBC-Pressestelle in ersten Twitter-Nachrichten von einem technischen Defekt ausgegangen war, entpuppte sich die rund vier Stunden lang anhaltende Störung später als die Auswirkung eines DDOS-Angriffs, wie der Sender berichtete.
Am gestrigen Sonnabend nun gab die BBC eine weitere Information bekannt, nämlich, dass eine Hacker-Organisation aus den USA die Attacke nur zu Testzwecken initiiert habe, um künftige Angriffe gegen Aktivisten des sogenannten Islamischen Staats zu erproben. Die Gruppe, die sich selbst als New World Hacking bezeichnet, will mit der Aktion lediglich ihre Fähigkeiten getestet haben. In einer Nachricht an den BBC-Technik-Korrespondenten Rory Cellan-Jones erklärte sie, es gehe ihr darum, "ISIS-zugehörige Websites lahm zu legen, und auch ISIS-Mitglieder". Man habe die BBC gar nicht für so lange blockieren wollen, aber die für die Attacke rekrutierten Server seien offenbar recht stark. "Nicht immer die richtigen Entscheidungen"
"Wir sind uns bewusst, dass wir nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen", räumten die Hacker ein, "aber ohne Cyber-Hacker – wen gibt es denn sonst noch, um Online-Terroristen zu bekämpfen?"
Angeblich handelt es sich bei New World Hacking um eine Gruppe aus acht Männern und vier Frauen, die sich 2012 in den USA zusammengefunden haben und die sich seitdem an einer Kampagne gegen den Ku Klux Clan beteiligt. Außerdem sei sie in der Initiative #OpParis engagiert, um nach den Terror-Anschlägen in Paris ISIS-affine Social-Network-Seiten zu enttarnen. Für die BBC-Attacke habe sie ein Werkzeug namens BangStresser verwendet, dass vorgeblich von einer anderen Hackergruppe aus den USA stammt.