Der erfolglose Authentifizierungsdienst fällt Mozillas Programm "Great or Dead" zum Opfer – wie schon einige andere Projekte und Features.
Mozilla hat angekündigt, seinen dezentralen Authentifizierungsdienst Persona abzuschalten. Er ist ein Gegenentwurf zu kommerziellen Angeboten vor allem von Facebook, Google und Twitter. Von diesen setzte es sich durch die Betonung des Datenschutzes ab; zur Identifizierung nutzt Persona die Mail-Adresse. Allerdings gelang es Mozilla nie, nennenswerte Marktanteile zu erringen, während mit dem herstellerunabhängigen Standard OpenID Connect ein neuer Konkurrent erstarkt.
Da die Nutzung des Dienstes zurückgeht, will Mozilla ihn zum 30. November dieses Jahres abschalten. Dann werden alle bei persona.org aufgelaufenen Nutzerdaten vernichtet. Da die Identifizierung über Mail-Adressen läuft, soll die Migration auf andere Anbieter einfach sein; Mozilla hat dafür eine Anleitung erstellt. Opfer Mozillas Qualitätssicherungsprogramms
Erst kürzlich servierte Mozilla ein anderes Projekt ab: die Web Runtime (WebRT). Dabei handelt es sich um eine Laufzeitumgebung, mit der sich Webanwendungen lokal auf Windows, Mac OS, Linux oder Android installieren lassen.
Persona und WebRT sind die jüngsten Opfer von Mozillas Qualitätssicherungsprogramm "Great or Dead". Dabei sollen Projekte und Features entweder vervollkommnet oder, wo das nicht möglich ist, eingestellt werden. Dieser Kurs forderte in der zweiten Hälfte 2015 schon einige Opfer, darunter XUL- und Jetpack-Erweiterungen, Firefox OS, XUL-basierende Themes und Tab-Gruppen. Auch die geplante Abspaltung des Mail-Clients Thunderbird passt in diesen Zusammenhang.