Wasser auf einem fremden Himmelskörper: Die Sonde Dawn hat sich dem Zwergplaneten Ceres bis auf weniger als 400 Kilometer genähert. Auf den Bildern, die die Sonde gemacht hat, ist gefrorenes Wasser zu erkennen.
Tiefflug über einem Zwergplaneten: Die US-Raumsonde Dawn hat sich dem Zwergplaneten Ceres angenähert und dabei sehr detailreiche Bilder aufgenommen. Darauf haben Forscher Hinweise auf Wassereis auf Ceres entdeckt.
Seit Dezember 2015 kreist Dawn in einer Höhe von 385 Kilometern um Ceres - das ist ihre niedrigste Umlaufbahn um den Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Die Bilder, die Dawn dabei aufgenommen hat, haben eine Auflösung von 35 Meter pro Pixel. Darauf sind Krater, Risse, Aufwölbungen sowie helle Flecken auf der Oberfläche zu sehen. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstellen aus den Daten von Dawn ein 3D-Modell von der Oberfläche von Ceres. Asteroiden formten Ceres' Oberfläche
Die Kraterlandschaften seien vermutlich durch Asteroideneinschläge entstanden, sagte ein Sprecher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) der Deutschen Presseagentur (dpa). Aus der Beschaffenheit der Krater lasse sich die Zusammensetzung der oberflächennahen Schichten von Ceres bestimmen. Die Ergebnisse bestätigten frühere Befunde.
Nach Ansicht der MPS-Forscher gibt es zumindest stellenweise in nur geringer Tiefe unter der Oberfläche gefrorenes Wassereis, das Salze enthält, wie sie auch in Salzseen auf der Erde vorkommen. Schlage ein Asteroid auf eishaltige Schichten ein, so werde das Oberflächenmaterial teilweise oder ganz geschmolzen. Beim Erstarren gebe es dann andere Strukturen als bei Einschlägen in Gestein.
Der Zwergplanet Ceres ist der größte Asteroid in unserem Sonnensystem. Er gehört zum Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Ceres hat einen Durchmesser von etwa 940 Kilometern und ist rund fünf Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Die Raumsonde Dawn war 2007 gestartet. 2011 erreichte sie den Asteroiden Vesta, den sie ein Jahr lang untersuchte. Im September 2012 nahm sie Kurs auf Ceres, wo sie im März vergangenen Jahres ankam. Im April 2015 hatte sie Bilder zur Erde geschickt, auf denen helle Flecke zu erkennen waren.