Um komplexe Anmeldedaten nicht zu vergessen, greifen viele Nutzer zu speziellen Programmen oder Webdiensten. Es geht auch ohne: Windows bringt versteckt ein Werkzeug zur Passwortverwaltung mit. Zum bestmöglichen Schutz der eigenen Onlinekonten empfiehlt es sich, für jeden Account einen anderen Zugangscode zu nutzen. Entwenden Hacker eines Ihrer Kennwörter, haben sie so nur Zugriff auf ein Internetprofil. Möglichst komplex sollten Ihre Kennwörter sein, so ist die Hürde für Angreifer besonders hoch. Fällt es Ihnen schwer, sich zahlreiche Kennwörter zu merken, helfen Passwort-Manager: Es gibt sie als Programme und als Webdienste. Empfehlenswert ist zum Beispiel KeePass 2 oder Password Gorilla. Zwingend nötig ist ein solches zusätzliches Werkzeug nicht, denn Microsoft hat eine versteckte Passwortverwaltung ins Betriebssystem eingebaut. Zu finden ist sie in Windows 7, 8 und 8.1, rund läuft sie aber nur ab Version 8.
Das leistet der Windows-Passwort-Manager
Die eingangs genannten Tools sind leistungsfähiger als das Windows-eigene Werkzeug. Womöglich genügt Ihnen die Betriebssystemfunktion dennoch. Ein Passwort-Generator wie bei KeePass 2 ist nicht an Bord. Grundsätzlich eignet sich die sogenannte Anmeldeinformationsverwaltung dazu, Kennwörter aus dem Internet Explorer zu verwalten. Wann immer Sie sich bei einem Webdienst im IE anmelden, fragt der Browser, ob Sie die Log-in-Informationen speichern möchten. Wer abnickt, erhält über den Internet Explorer selbst wie über dessen Internetoptionen später keinen Einblick in die Kennwörter. Sie sich anzusehen, klappt nur per Anmeldeinformationsverwaltung. Außer Kennwörtern fürs Web sind darin auch Geheimcodes fürs Netzwerk aufgeführt – meist ist das aber selten der Fall.
Funktion aufrufen, Passwörter anzeigen
m Zugriff auf die Kennwörter zu erhalten, die im System hinterlegt sind, öffnen Sie das Startmenü. In dessen Suchfunktion tippen Sie Anmeldeinformationsverwaltung ein. Wer statt Windows 8.1 noch 8 nutzt, ruft das Bordmittel mithilfe der Tastenkombination Windows und W auf. Nach einem Druck auf Enter startet das Programm. Wichtig ist der Bereich Webanmeldeinformationen: Hier sind Passwörter Ihrer Konten bei Yahoo, Outlook oder Facebook gespeichert. Hinzufügen können Sie neue Internet-Log-in-Infos ausschließlich über den Internet Explorer, nicht über das Passwortverwaltungs-Fenster. Um ein Web-Kennwort im Klartext anzuzeigen, klicken Sie auf einen Eintrag und wählen Einblenden. Es öffnet sich ein neues Fenster, worin Ihr Windows-Passwort einzugeben ist. Nur mithilfe eines solchen Zugangsschutzes und einem Klick auf OK klappt die Passwort-Anzeige. Per Klick auf Entfernen beseitigen Sie aus Sicherheitsgründen ein gespeichertes Passwort. Zwingend nötig ist das nicht, denn Ihr Windows-Kennwort schützt solch sensible Daten.
Windows-Kennwort gegebenenfalls setzen
Steht Ihr Windows-Profil ohne Passwort da, ändern Sie das! Um ein Passwort einzurichten, gehen Sie unter Windows 8 den Weg Windows-Taste und C, Einstellungen, PC-Einstellungen ändern, Benutzer, Kennwort erstellen. Beim aktuellen Windows 8.1 betätigen Sie ebenfalls die Windows-Taste und C und wählen Einstellungen sowie PC-Einstellungen ändern, danach klicken Sie aber auf Konten, Anmeldeoptionen und Hinzufügen. Ist ein Passwort gesetzt, zeigt die Anmeldeinformationsverwaltung Ihre IE-Kennwörter im Klartext.
Weitere Tipps zum versteckten Bordmittel Der Aufruf der Anmeldeinformationsverwaltung ist noch anderweitig möglich, jedenfalls bei Windows 8(.1): Windows-Taste und R betätigen, inetcpl.cpl eingeben, OK anklicken, zu Inhalte wechseln, aufs obere Einstellungen klicken und Kennwörter verwalten auswählen. Praktisch: Es ist möglich, die gelisteten Anmeldedaten in einer Sicherungsdatei zu speichern. Das bietet sich an, wenn man das System neu installieren will. Web-Kennwörter berücksichtigte die Windows-eigene Sicherungsfunktion in der Redaktion aber nicht. Um die Funktion aufzurufen, betätigen Sie die Windows-Taste und R und tippen rundll32.exe keymgr.dll, KRShowKeyMgr (Groß- und Kleinschreibung beachten) ein.