Microsoft hat eine Einschränkung für Nutzer von Windows 7 und Windows 8.1 angekündigt. Der Support für die Betriebssysteme wird für Intels Core-i-Prozessoren der 6. Generation und neuer nicht mehr lange aufrechterhalten. Anwender sollen auf Windows 10 aktualisieren.
In einem Blogpost hat Microsoft die Einschränkung seiner Support-Strategie für Windows 7 und 8.1 angekündigt. Nutzer moderner Notebooks, Tablets und Desktops mit Skylake-CPU sollen innerhalb von 18 Monaten nicht mehr Windows 7 und Windows 8.1 einsetzen. Das betrifft zunächst nur Skylake-basierte (Intel Core-i der 6. Generation) Systeme, die in der Regel für Endkunden ohnehin mit Windows 10 ausgeliefert werden. Wer allerdings beispielsweise selbst einen Desktop zusammenbaut, dürfte bereits betroffen sein. Selbiges gilt für Unternehmen, die tendenziell auch auf neuen Skylake-Systemen vielfach noch Windows 7 und seltener Windows 8.1 einsetzen.
Der lange Blogpost, der erstaunlich viele Lobpreisungen von Windows 10 beinhaltet und mit zahlreichen Hardware-Herstellerzitaten gespickt ist, erklärt die Neuerungen erst gegen Ende. In der Essenz wird Microsoft bis zum 17. Juli 2017 den Betrieb von Windows 7 und Windows 8.1 nur auf bestimmter, in einer Kompatibilitätsliste genannten Hardware garantieren, die auf Skylake-CPUs basiert. Danach wird die Entwicklung eingeschränkt. Nur noch die wichtigsten Sicherheitsupdates werden dann noch für diese Geräte veröffentlicht, und das auch nur dann, wenn es nicht zu Schwierigkeiten in Verbindung mit einem Patch kommt. Windows 8 wird früher eingeschränkt als vorgesehen
Begründet wird dies damit, dass Windows 7 zu einem Zeitpunkt veröffentlicht wurde, als moderne Prozessoren und ihre neuen Sicherheitsfunktionen noch nicht existierten. Der Support-Aufwand ist hoch. Eine Begründung für Windows 8.1 fehlt in dem sehr langen Blogpost erstaunlicherweise.
Die Ankündigung ist insbesondere für Windows 8.1 irritierend, denn laut Microsofts Lifecycle-Datenbank bleibt der sogenannte Mainstream-Support noch bis zum 9. Januar 2018 bestehen. Dieser Support sollte eigentlich mehr beinhalten als nur Sicherheitsupdates und insbesondere den Skylake-Support auch nach dem 17. Juli 2017 abdecken. Windows 7 ist hingegen schon seit einem Jahr nicht mehr im Mainstream-Support und befindet sich im Extended Support bis zum 14. Januar 2020, was Microsoft in dem Blogpost übrigens auch erwähnt. Bei diesem Betriebssystem ist die angekündigte Einschränkung eher nachvollziehbar. Wenngleich dies trotzdem ein Abweichen vom bisherigen Supportverfahren ist. Nicht nur Skylake ist betroffen
Ab dem 17. Juli 2017 spart sich Microsoft also einiges an Entwicklungs- und Validierungsaufwand für Updates. Der Konzern verspricht aber zumindest, die wichtigsten Sicherheitsupdates weiterhin für Skylake-basierte Hardware zu veröffentlichen. Für Kunden ist das allerdings keine besonders einfache Unterscheidung. Produkte werden nicht mit dem Prozessor-Codenamen Skylake vermarktet, und auch die CPU-Nummer ist bei Core-i-Prozessoren nur ein Hinweis auf den eigentlichen Kern. Die High-End-Desktop-Prozessoren mit Haswell-Kern (4. Generation) vermarktet Intel beispielsweise mit einer 5000er-CPU-Nummer, die in der Regel für Broadwell-Prozessoren vorgesehen ist (5. Generation). Zudem gibt es viele CPUs, die als Celeron oder Pentium vermarktet werden.
Schwierig ist die Situation für Anwender, die ein Skylake-Gerät haben, das nicht auf der bisher unveröffentlichten Kompatibilitätsliste steht. Das gilt insbesondere für Selbstbau-Desktops mit Skylake-CPU. Windows 7 und Windows 8.1 dürfte zwar auf den Systemen funktionieren, doch Microsoft garantiert das nicht mehr und bietet bereits jetzt nur noch eingeschränkte Sicherheitsupdates für solche Systeme. Ob das in der zukünftigen Praxis dann tatsächlich bedeutet, dass Updates fehlen, dürfte erst die Zukunft zeigen.
Für zukünftige Prozessorgenerationen verlangt Microsoft grundsätzlich den Einsatz von Windows 10. Das gilt für Intels Kaby Lake, Qualcomms MSM8996 alias Snapdragon 820 und AMDs Bristol Ridge. Das heißt: für Windows 8.1 gibt es grundsätzlich keinen Support mehr, selbst wenn die Prozessoren noch vor dem Ende des Mainstream-Supports veröffentlicht werden. Selbiges gilt dann natürlich auch für Windows 7, dessen Mainstream-Support allerdings ohnehin schon abgelaufen ist.