Netflix bestraft seine treuesten Kunden mit einer Preiserhöhung. Bislang sind nur die Langzeitkunden in den USA betroffen, deren Preise lange stabil geblieben waren.
Netflix wird die Preise in den USA erhöhen. Das gab das Streaming-Unternehmen in einem Brief an die Aktionäre bekannt. Langjährige Kunden, die noch 7,99 US-Dollar monatlich für HD-Streaming bezahlen, bekommen die Option, auf Standard Definition (SD) heruntergestuft zu werden oder künftig 9,99 US-Dollar zu zahlen.
Damit trifft die Preiserhöhung die treuesten Kunden des Unternehmens. Doch Netflix erwartet, dass dies keine größeren Probleme verursachen wird: "In Anbetracht der Tatsache, dass diese Mitglieder seit mindestens zwei Jahren bei uns sind, erwarten wir nur eine leicht erhöhte Abwanderung."
In Europa einschließlich Deutschland hatte der Streaminganbieter den Preis schon im vergangenen August um einen Euro auf 9,99 Euro erhöht - vermutlich ein Testlauf für den größeren US-Markt.
In den USA kostet das Abo für HD-Streaming parallel auf zwei Endgeräte für Neukunden nun 9,99 US-Dollar statt 8,99 US-Dollar.
Im Basisabo dürfen Kunden den Dienst nur auf einem Gerät empfangen und sie erhalten keine Inhalte in HD-Qualität, in Deutschland liegt der Preis hierfür bei 7,99 Euro im Monat.
Das Premium-Abo bleibt im Monatspreis von 11,99 US-Dollar in den USA unverändert. Dafür können die Kunden den Dienst parallel auf bis zu vier Geräten nutzen und bekommen Inhalte in Ultra-HD, sofern der Film oder die Serie in dem Format verfügbar ist. Deutsche Kunden zahlen für das Premium-Abo monatlich 11,99 Euro.
Zuletzt wurden die Preise bei Netflix in den USA im Oktober 2015 erhöht.
Laut dem gestern vorgestellten vierten Quartalsbericht 2015 war das Wachstum im Ausland viel stärker als auf dem Heimatmarkt: Netflix gewann 1,56 Millionen Abonnenten in den USA und 4,04 Millionen im Ausland.
Netflix Deutschland hat eine Anfrage von Golem.de zu neuen Preiserhöhungen nicht beantwortet.