Microsofts neue Version des Messengers Skype verbirgt von Haus aus die IP-Adresse. Das verbessert den Schutz der Privatsphäre und soll Dota-2-Spieler vor DDoS-Attacken in Turnieren bewahren.
Die aktuelle Skype-Version verschleiert die IP-Adresse des Nutzers, das hat Microsoft am vergangenen Donnerstag in einem Blog-Eintrag zum Messenger bekanntgegeben. Die Änderung gilt in Form der Universal-App sowohl für Skype für Smartphones als auch für Notebooks und Desktop-Systeme. Sie soll vor allem Spieler ansprechen, die Moba-Titel wie Dota 2 oder LoL zocken.
Bei diesen Online-Multiplayer-Spielen wird Skype üblicherweise zur Kommunikation zwischen den Team-Mitgliedern verwendet, was sie in der Vergangenheit zu Zielen von DDoS-Attacken machte. So wurde beispielsweise das erste Match des zweiten Tages von The International, dem größten Dota-2-Turnier, aufgrund von Angriffen um mehrere Stunden nach hinten verschoben. Das Match zwischen Complexity Gaming und Evil Geniuses galt als Highlight, die teuflischen Genies gewannen schlussendlich das Turnier. Weil es im E-Sport um viel Geld geht, sind DDoS-Attacken ein probates Mittel geworden, Matches von Moba-Titeln durch Angriffe auf die Skype-Kommunikation zu stören. Daher hatte beispielsweise das Entwicklerstudio Riot Games noch im November 2015 eine ausführliche Anleitung veröffentlicht, wie LoL-Spieler ihre IP-Adresse hinter einem Proxy verstecken können.
Hintergrund der Tatsache, dass Skype über die IP-Adresse angreifbar war, dürfte die ursprüngliche P2P-Technik des Messengers sein (einer der ersten Namen lautete "Sky peer-to-peer"). Zwar werden seit 2012 keine P2P-Verbindungen für normale Anrufe mehr verwendet, durch Anfragen war die IP-Adresse dennoch einsehbar. Derzeit nutzt Skype P2P einzig für VoIP- und Videotelefonate.