Am 27. Januar 1880 erhielt Thomas A. Edison das Patent Nr. 223.898 für die "Elektrische Lampe". Heute wollen Forscher des MIT und der Purdue University der totgesagten Glühbirne mit Nano-Beschichtung wieder eine Renaissance bescheren.
Auf den 27. Januar 1880 war das Dokument datiert, das dem Erfinder Thomas A. Edison das Patent für die "Elektrische Lampe" sicherte. 136 Jahre sind seitdem vergangen und die Glühbirne gilt aufgrund ihres schlechten Wirkungsgrads inzwischen als totgesagt. Für Wissenschaftler ist sie aber immer noch ein aktueller Forschungsgegenstand, wie Technology Review online berichtet.
So haben Forscher des Massachusetts Institute of Technologie (MIT) und der Purdue University den Glühfaden einer neu entwickelten Lampe zwischen zwei dünne Scheiben gesteckt, wie sie in der Fachzeitschrift Nature Nanotechnology schreiben. Die sind mit 90 extrem dünnen Schichten aus Silizium- und Tantaloxid versehen, die dafür sorgen, dass Infrarot-Strahlung reflektiert und sichtbares Licht durchgelassen wird. Statt einfach in der Umgebung zu verpuffen, wie bei herkömmlichen Glühlampen, heizt die reflektierte Wärmestrahlung die Glühwendel weiter auf – und spart so Energie. Laut dem Forscherteam hat der Prototyp bereits eine dreimal höhere Lichtausbeute als klassische Glühbirnen – rund 15 Prozent. Edisons Vaporware
Von solch einer Leistung konnte Patentinhaber Edison nur träumen. Die Historikerin Jill Jones schildert in ihrem Buch "Empires of Light" beispielsweise, wie sehr Edison bei der Entwicklung seiner Erfindungen gepokert hat. Denn als Edison am 15. September 1878 einem Reporter der New York Sun verkündete, die Lösung für das Problem der elektrischen Beleuchtung gefunden zu haben, erzählte er nur die halbe Wahrheit. Zwar konnte der "Zauberer von Menlo Park" der staunenden Presse tatsächlich die ersten Glühlampen vorführen. Die dünnen Platindrähte darin hielten allerdings nur rund eine Stunde lang – dann waren sie durchgebrannt.
Denn die frühe Ankündigung eines noch nicht existenten Produktes – später unter der Bezeichnung "Vaporware" bekannt geworden – brachte dem Erfinder nicht nur Aufmerksamkeit, sondern vor allem neue Aufträge und jede Menge Risikokapital. Was er aber auch dringend brauchte, denn um sich von seinen Konkurrenten abzusetzen, hatte Edison auch angekündigt, auf New Yorks Straßen 500 der neuen Lampen zu installieren. Die Lösung für seine Probleme – ein mit Kohlestaub präparierter Baumwollfaden – fand Edisons Team erst nach langer, systematischer Suche im Oktober 1879.