Der Kabelriese dreht an der Speed-Schraube: Rund 40 Prozent der Haushalte im Verbreitungsgebiet in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg können ab sofort Anschlüsse mit 400 MBit/s buchen.
Ab Februar können Kunden des Kabelnetzbetreibers Unitymedia auch Internetanschlüsse mit bis zu 400 MBit/s buchen. 40 Prozent der über 12 Millionen angeschlossenen Kabelhaushalte im Verbreitungsgebiet könnten bereits mit der hohen Bandbreite versorgt werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Unitymedia betreibt Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. 20 MBit/s Upstream
Der neue High-Speed-Anschluss mit 20 MBit/s Uplink ist pur und in Kombination mit Telefon und Fernsehen erhältlich. Für den reinen Intenetzugang mit Flatrate will Unitymedia monatlich 65 Euro haben. Zusammen mit einem Telefonanschluss und Flatrate kostete der 400-MBit/s-Zugang 70 Euro pro Monat. Kommt noch Fernsehen dazu berechnet Unitymedia 80 Euro, darin ist dann auch ein Maxdome-Zugang inbegriffen. Zur Einführung gibt es für Neukunden einen monatlichen Rabatt von 10 Euro für die ersten neun Monate der zweijährigen Vertragslaufzeit. Dazu kommen eine Aktivierungsgebühr von 50 Euro sowie 10 Euro für Versandkosten.
Wo genau die 400 MBit/s verfügbar sind, lässt sich ab dem 1. Februar auf der Website des Anbieters ermitteln. Das hängt vom Ausbaustand der lokalen Netze ab. Laut Unternehmensangaben sind es zum Beispiel in Köln und Düsseldorf rund zwei Drittel aller erschlossenen Haushalte, in Stuttgart und Mannheim rund ein Drittel.
Unitymedia will sein Netz darüber hinaus weiter ausbauen. “Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt und werden die Netzaufrüstung durch entsprechende Investitionen in den kommenden Monaten und Jahren zügig vorantreiben”, erklärte CEO Lutz Schüler. “Mit den 400 MBit/s setzen wir ein deutliches Signal im Markt und bauen unsere Spitzenstellung weiter aus“. Darüber hinaus will Unitymedia auch weiße Flecken verkleinern. Weiterer Ausbau
Im vergangenen Jahr hat der Anbieter nach eigenen Angaben über 1000 öffentliche WLAN-Zugangspunkte in 100 Städten in Betrieb genommen. Für 2016 plant der Anbieter, die WLAN-Dichte in den Städten weiter zu erhöhen. Um zukünftig Download-Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich und höhere Upload-Geschwindigkeiten zu ermöglichen, hat Unitymedia erste Vorbereitungen für die Implementierung des neuen Kabelstandards DOCSIS 3.1 getroffen, der noch höhere Bandbreiten ermöglicht.
Im vergangenen Jahr hatte der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus Anschlüsse mit 400 MBit/s in Potsdam und Jena ins Angebot aufgenommen. Die Berliner wollen ihr Tarifportfolio nach der Übernahme des Wettbewerbers Primacom im März neu aufstellen und darüber hinaus auch WLAN-Hotspots anbieten. Zudem soll das 400-MBit/s-Angebot auf zusätzlichen Regionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgedehnt werden.