Vermissen werden das Java-Browser-Plug-in nur wenige, war es doch als eines der größten Einfallstore für Sicherheitsangriffe bekannt. Zumal in Zeiten eines ausgereiften HTML5 kaum einer mehr auf solche Plug-ins setzt.
In Zeiten, in denen alle wichtigen Webbrowser Plug-ins wie Flash und Silverlight nicht mehr offiziell unterstützen, hat auch der Datenbankriese Oracle erkannt, dass es wenig Sinn macht, in sein Java-Plug-in weiter zu investieren. Deswegen wurde nun angekündigt, dass es in der nächsten Ausgabe der Programmierplattform – Java 9 – mit dem Status "deprecated", also veraltet, versehen und in einem Folgerelease des JDK (Java Development Kit) und der JRE (Java Runtime Environment) dann entfernt wird.
In einem Whitepaper heißt es konkret, dass der Grund für den Abschied vom Java-Plug-in vor allem darin begründet liege, dass die mobilen Browser Plug-ins nie wirklich unterstützt hätten, was wiederum Einfluss auf sämtliche Browserhersteller gehabt hätte, den Support für die aus unterschiedlichen Gründen zunehmend unbeliebteren Plug-ins für alle Plattformen aufzukündigen. So hatte Google letzten April damit begonnen, sämtliche Plug-ins als veraltet zu kennzeichnen, die Mozilla Foundation folgte mit gleichen Absichtserklärungen im Oktober. Microsofts Edge-Browser war erst gar nicht mit der Unterstützung irgendwelcher Plug-ins gestartet worden. Hinzu kommt, dass HTML5 technisch deutlich aufgeholt hat und den Einsatz der Plug-ins weitgehend unnötig gemacht hat. Alternativen und gern gesehener Abschied
Im Fall des Java-Plug-ins sind also Entwickler, deren Anwendungen dieses Plug-in erfordern, schon länger gezwungen, sich nach Alternativen umzuschauen, etwa von Java-Applets auf die Plug-in-freie "Java Web Start"-Technik umzustellen, wie Oracle empfiehlt. Java 9, ursprünglich für September 2016 vorgesehen, soll im Frühjahr 2017 erscheinen.
Oracles Strategie zur Abkündigung des Plug-in-Supports wird keinen großen Widerstand nach sich ziehen, denn das Java-Plug-in war als einer der größten Türöffner für Sicherheitsangriffe bekannt und wurde in Untersuchungen immer wieder als Risiko Nummer eins auf den PCs dieser Welt bezeichnet.