Sicherheitsprobleme liegen oft bei den Anwendern von IT-Produkten. In einem aktuellen Fall zeigt ein Sicherheitsforscher, dass Angreifer auf ungeschützten Netzwerkdruckern von Hewlett-Packard anonym Dateien ablegen können.
Der Sicherheitsforscher Chris Vickery hat in einem Blogpost darauf hingewiesen, dass zahlreiche Drucker ihren internen Speicher ungeschützt mit dem Netz kommunizieren lassen. Im konkreten Fall spricht er von Office-Geräten der Marke Hewlett-Packard, die zum Teil über mehrere GByte große interne Speicher verfügen.
Wenn ein Unternehmen keine Firewall einsetze oder aber diese falsch konfiguriere und Port 9100 geöffnet lasse, könnten Angreifer über die Adresse http://"Printer_IP_Address2"/h...;File_Name" mit jedem Webbrowser auf Dateien zugreifen, die sie zuvor auf dem internen Speicher abgelegt haben. Solchen Speicher könnten Kriminelle nutzen, um Angriffscode oder andere Tools zu hosten - das Risiko, dabei entdeckt zu werden, sei sehr gering, schreibt Vickery. Mehrere Tausend Geräte sind so im Netz auffindbar
Das Magazin CSO betätigte das Datenleck - mit einer Shodan-Suche fanden sie nach eigenen Angaben mehrere Tausend Geräte auf der ganzen Welt, die von außen zugänglich waren. Die Drucker sollen auch im Schlafmodus weiterhin Dateien verteilen, schreibt das Magazin.
Vickery hatte in der Vergangenheit immer wieder Sicherheitslücken gefunden - meist durch falsch konfigurierte Datenbanken. Im vergangenen Dezember fand er 13 Millionen Account-Details von Nutzern der Software Mackeeper, auch in der Datenbank der Hello-Kitty-Firma Sanrio wurde er fündig. Mittlerweile arbeitet Vickery für den Mackeeper-Entwickler Kromtech.
Aus dem Blogpost geht nicht hervor, ob Vickery HP vorab über seine Veröffentlichung informiert hat. Zwar sind in dieser Konstellation zunächst die Betreiber der Geräte selbst am Zug, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Doch auch der Hersteller sollte die Möglichkeit haben, adäquat zu reagieren.