Plattentektonik auf Plutonisch: Auf der herzförmigen Ebene des Zwergplaneten Pluto driften Hügel. Sie lösen sich vom Randgebirge und werden von Gletschern in die Ebene hinausgetragen.
Auf der Sputnik-Ebene geht es seltsam zu: Auf einem riesigen Gletscher aus gefrorenem Stickstoff erheben sich große Berge aus gefrorenem Wasser. Diese schwimmen auf der Ebene, die einen Teil der Herzformation auf der südlichen Hemisphäre des Zwergplaneten Pluto ausmache, sagen Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics And Space Administration (Nasa). Auf der Ebene gibt es Ansammlungen und Ketten aus Wassereishügeln. Die Ketten sind bis zu 20 Kilometer lang. Die größte Ansammlung, die Challenger Colles, benannt nach der Besatzung des 1986 explodierten Spaceshuttles Challenger, ist gut 60 x 35 Kilometer groß. Die Berge stammen vom Randgebirge ...
Die Berge auf der Ebene ähnelten jenen, die die Ebene umgeben, sagen die Forscher. Nur seien sie deutlich kleiner als die Berge am Rand von Sputnik, die etwa 3.500 Meter hoch sind. Die Forscher vermuten, dass die Berge in der Ebene ehemals Teil des umgebenden Gebirges waren und sich von diesem abgelöst haben.
Darauf deuten die Hügelketten, die sich von den Bergen in die Ebene ziehen. Das Stickstoffeis der Sputnik-Ebene sei dichter als das Wassereis der Berge. Deshalb schwimmen die Wassereis-Berge auf den Stickstoffeis-Gletschern. Die Gletscher bringen die Berge in den Bereich der Ebene, der in Zellen gegliedert ist. ... und bewegen sich über die Ebene
In diesen Zellen gibt es konvektive Bewegungen. Die Berge würden davon erfasst und zu den Rändern der Zellen transportiert, wo sich Ansammlungen von Hügeln bildeten, erklären die Forscher. Schon auf den ersten Bildern, die die Raumsonde New Horizons zur Erde funkte, hatten Forscher Hinweise auf geologische Aktivitäten auf dem Zwergplaneten entdeckt. Pluto ist ein Zwergplanet am Rande unseres Sonnensystems, etwa fünf Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Im Juli 2015 erreichte New Horizons nach mehr als neun Jahren Flugzeit den Pluto und passierte ihn in rund 12.000 Kilometern Entfernung. Dabei sammelten ihre sieben wissenschaftlichen Instrumente viele Daten, die nach und nach zur Erde geschickt werden.