Eine neue Brennstoffzelle macht unabhängig vom Stromnetz und von Treibstoffnachschub. Einer der Hersteller ist ein Unternehmen aus Dresden.
Der US-Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing und das Dresdner Unternehmen Sunfire haben eine Brennstoffzelle entwickelt, die nicht nur Strom produziert, sondern auch gleich den dafür nötigen Treibstoff. Die US-Marine testet das System gerade.
Eine Brennstoffzelle erzeugt durch eine Redoxreaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Wasser und elektrischen Strom. Eine Festoxidbrennstoffzelle (Solid Oxide Fuel Cell, SOFC) arbeitet dabei mit hohen Temperaturen von 650 bis 1.000 Grad. Brennstoffzelle spaltet Meerwasser
Der Prozess lässt sich aber auch umkehren, so dass die Brennstoffzelle Wasserstoff produziert. Die von Boeing entwickelte regenerative Festoxidbrennstoffzelle (Solid Oxide Regenerative Fuel Cell, SORFC) spaltet per Elektrolyse Meerwasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Betrieben wird sie mit Solarstrom.
Der Wasserstoff werde komprimiert und gespeichert, erklärt Boeing. Wenn Strom benötigt werde, werde dieser Wasserstoff verbraucht, um Strom zu erzeugen. Die US-Marine testet das System in einem sogenannten Microgrid, einem kleinen, vom allgemeinen Stromnetz unabhängigen Netz am Standort in Port Hueneme im US-Bundesstaat Kalifornien. Bei der Vorführung lag die Leistung bei 50 Kilowatt, die Brennstoffzelle kann aber bis zu 400 Kilowatt liefern.
Vorteil einer solchen Anlage ist, dass sie eine Einheit unabhängig macht, und das nicht nur vom Treibstoffnachschub. Denn die Anlage liefert auch noch Abwärme und Trinkwasser.