Mit dem Laster Rauchen aufzuhören, ist ein schwerer Weg. Deswegen greifen neuerdings viele Menschen zu Hilfsmitteln wie der E-Zigarette. Die elektrischen Verdampfer sind aber in der Kritik. E-Zigaretten sind mittlerweile weit verbreitet. Nutzer versprechen sich weniger gesundheitsschädliche Nebenwirkungen als bei normalen Zigaretten und Hersteller werben damit, dass die E-Zigarette ein geeignetes Mittel ist, um das Rauchen herkömmlicher Zigaretten aufzugeben. Ob E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung taugen, ist in der Fachwelt allerdings umstritten. Was ist eine E-Zigarette? Anders als bei gewöhnlichen Zigaretten, verbrennt bei einer E-Zigarette nichts. Das Gerät verdampft bei einer bestimmten Temperatur eine Flüssigkeit – das sogenannte Liquid. So gelangen die Inhaltsstoffe in die Lunge. Was enthält das Liquid? Die Liquids bestehen zu rund 90 Prozent aus einer Trägersubstanz. In der Regel handelt es sich dabei um Glyzerin und Propylenglycol. Das sind die in der EU zugelassenen Lebensmittelzusätze E422 und E1520, die unter anderem auch in Kaugummis oder dem Gemisch von Nebelmaschinen enthalten sind. Der Geschmack stammt von diversen Aromastoffen – mehrere tausend Aromen kommen in unterschiedlichen Liquids zum Einsatz. Außerdem enthalten einige Liquids Nikotin. Wie schädlich sind E-Zigaretten? Wie schädlich die Liquids einer E-Zigarette sind, steht noch nicht fest. Langzeitstudien liegen bislang keine vor. Trotz dieser unbekannten Risiken glauben einige Wissenschaftler, dass sie weniger schädlich sind als Tabak. Mediziner um den Pharmakologen David Nutt vom Imperial College in London kamen im Fachmagazin „European Addiction Research“ zu dem Ergebnis, dass das gesundheitliche Risiko bei der E-Zigarette im Vergleich zu normalen bei rund vier Prozent liegt. Nikotinersatztherapien mit Kaugummi, Pflaster oder Sprays liegen bei zwei Prozent. Andere sind von der Harmlosigkeit der E-Zigarette weniger überzeugt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung warnt, dass bereits wenige Züge die Lunge schädigen können. Die Risiken reichen von „trockenem Husten“ bis hin zu „ausgeprägten Atemwegsreizungen“. Forscher der Portland State University im US-Bundesstaat Oregon stellten fest, dass die empfohlenen Höchstwerte für Aromastoffe auch bei normalem Gebrauch von E-Zigaretten deutlich überschritten werden, was zu Atemwegsbeeinträchtigungen führt. Laut einem Bericht der Passauer Neue Presse will die Bundesregierung E-Zigaretten und E-Shishas wegen möglicher Gesundheitsgefahren für Kinder und Jugendliche verbieten. Wie hilfreich sind E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung? Eine Ende 2014 erschienene Übersichtsstudie der Cochrane Collaboration kam zu dem Schluss, dass E-Zigaretten durchaus hilfreich sein können, wenn jemand mit dem Rauchen aufhören will. Diese Erkenntnis basiert allerdings nur auf zwei Einzelstudien. Die Ergebnisse: Neun Prozent derjenigen, die nikotinhaltige E-Zigaretten dampften, rauchten mindestens ein Jahr keinen Tabak mehr. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) schafften es zumindest, ihren Zigarettenverbrauch zu halbieren – in der Placebo-Gruppe waren es nur 28 Prozent. Die Ergebnisse müssen durch weitere Studien aber noch untermauert werden, heißt es in der “Cochrane Database of Systematic Reviews”. Ist von der E-Zigarette abzuraten? Da die Forschungslage unklar ist, sagt Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ): „So lange es keine überzeugenden Studien gibt, können wir die E-Zigarette nicht empfehlen.“ Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) rät ebenfalls von den Verdampfern ab. Der auf Raucherentwöhnung spezialisierte Experte Christoph Kröger vertritt eine andere Haltung. „Wenn jemand sagt, er kommt ohne nicht von den Tabakzigaretten los, dann soll er sie nutzen“, so der Psychologe und Psychotherapeut.
Mein Fazit : Ob Elektrisch, mit Akku, Bunt, mit Lämpchen oder mit Atomreaktor, es ist halt rauchen, alles andere ist eine Modeerscheinung!