Seagate bringt eine Kapazität von 2 TByte auf einer Notebook-Festplatte mit einer Bauhöhe von nur 7 Millimeter unter. Dafür muss der Hersteller jedoch mit Tricks arbeiten.
Die meisten Notebooks haben einen Schacht für 9,5 Millimeter hohe Festplatten im 2,5-Zoll-Format. Maximal 2 TByte fassen solche Festplatten, darin drehen sich im Allgemeinen drei Scheiben mit einer Kapazität von jeweils 670 GByte. Seagate packt die gleiche Kapazität nun auf zwei Scheiben, die jeweils 1 TByte fassen. Das Gehäuse der Mobile HDD ist damit nur noch 7 Millimeter dick und könnte auch in ultraflache Notebooks passen. Angekündigt hatte Seagate eine solche Festplatte bereits im September.
Die Mobile HDD ist nicht nur dünner, sondern auch leichter: Gerade einmal 90 Gramm wiegt das Laufwerk mit der Seagate-Bezeichnung ST2000LM007, übliche 3-Scheiben-Festplatten bringen es auf rund 130 Gramm. Eine Version mit nur 1 TByte Speicherkapazität hat Seagate ebenfalls angekündigt, die Bauhöhe bleibt jedoch gleich. 100 MByte/s
Wie bei Seagate gewohnt, ist die Mobile HDD auch als selbstverschlüsselndes Laufwerk (SED) sowie mit zusätzlicher FIPS-Zertifizierung erhältlich. Angeschlossen wird sie per SATA 6G, zur Schreibbeschleunigung hat sie einen Cache von 128 MByte DRAM. Der Wert für nicht-korrigierbare Fehler (UAE) liegt mit 10-14 im für Desktop-Festplatten üblichen Bereich, die Leistungsaufnahme spezifiziert Seagate mit 0,5 Watt im Standby und maximal 1,7 Watt im Betrieb.
Die maximale Geschwindigkeit der Festplatte liegt laut Seagate bei 100 MByte/s. Diesen Wert dürfte die Platte jedoch nicht immer erreichen: Sie arbeitet mit Shingled Magnetic Recording (SMR). Damit ist sie die erste Festplatte mit dieser Technik auf dem Markt, die auch als Startlaufwerk für das Betriebssystem eingesetzt werden soll. Bislang sind SMR-Festplattten vor allem als Datenablage verkauft worden; Seagate hat etwa die vergleichsweise günstige 8-TByte-Festplatte Archive HDD und die USB-Platte M3 Portable im Programm. Dachschindeln
Bei SMR rücken die Spuren noch ein wenig enger zusammen, sie überlappen sich wie Dachschindeln (englisch Shingle). Ein Teil der vorherigen Spur wird beim Schreiben überschrieben. Da die Leseeinheiten der Köpfe schmaler sind als die Schreibeinheiten, können sie die Daten dennoch wieder lesen. Weil jedoch Teile der Spuren überschrieben werden, muss die Platte auch die daneben liegende Spur neu schreiben – und die nächste und so weiter. Damit die Änderung eines einzelnen Bits nicht das erneute Beschreiben der gesamten Platte erzwingt, sind die Platten in einzelne Bänder unterteilt. In der Praxis funktioniert das erstaunlich gut, die Archive HDD wurde im Test erst dann merklich langsamer, wenn sie über längere Zeit ununterbrochen Daten auf zufällig verteilte Adressen schreiben musste.
Seagate liefert die Mobile HDD nach eigenen Angaben bereits an Kunden aus. Einen Termin für den Marktstart im Handel gibt es jedoch noch nicht, auch sind noch keine Preise bekannt.