Das Tragen eines Helms kann bei einem Aufprall vor Kopfverletzungen schützen, doch die entstehende kinetische Energie ist eine Gefahr für das Gehirn. Ein neues Konzept soll hier Besserung bringen.
Verbreitete Helme für Sport und Militär schützen vor allem den Schädel, verhindern aber nicht, dass die kinetische Energie eines Aufpralls zu Verletzungen am Gehirn führt. Forscher an der University of Michigan haben deshalb einen neuartigen Prototyp entwickelt. Mit mehreren Schichten aus unterschiedlichen Polymeren soll er einen Großteil der kinetischen Energie aufnehmen und so Schädel und Hirn gleichermaßen vor Schäden bewahren, berichtet Technology Review online in "Neuer Helm schützt Kopf und Hirn".
Bei dem Projekt ging es unter anderem um einen sichereren Helm für Football-Spieler. Solche Helme sind im Lauf der Jahre immer besser geworden, und einige der Veränderungen lassen erkennen, dass es dabei um die Verminderung des Risikos für Hirnverletzungen ging. Trotzdem gibt es laut Ellen Arruda, Professorin für Maschinenbau an der University of Michigan, auf dem Markt noch keinen Helm, der auch einen großen Teil der kinetischen Energie schlucken würde.
Der Prototyp der Forscher besteht aus drei preisgünstigen Polymeren, darunter einem viskoelastischen. Zusammen absorbieren sie die Druckwelle, die sich nach einem Aufprall durch den Kopf bewegt. Dabei dienen die ersten beiden Schichten zur "Abstimmung" der Welle: Wenn sie auf die dritte, viskoelastische Schicht trifft, hat sie eine Frequenz, die von dem Material absorbiert werden kann. Dasselbe Prinzip, das die Forscher vor kurzem in einem Fachaufsatz beschrieben haben, lässt sich auch für bessere Helme für Soldaten nutzen.