Russlands Robonaut heißt Fjodor: Russische Robotiker haben einen Humanoiden gebaut, der auf einer Raumstation eingesetzt werden soll. Vorerst beschäftigt der Roboter sich noch mit Irdischem: zum Beispiel mit Autofahren.
Konkurrenz für den Robonaut 2: Die russische Stiftung für zukunftsorientierte Forschung (FPI) hat einen humanoiden Roboter vorgestellt, der für den Einsatz im Weltraum vorgesehen ist. FPI ist die Forschungsagentur des russischen Verteidigungsministeriums und damit das russische Pendant zur Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa). Fjodor, so heißt der Roboter, ist etwa mannshoch und besteht aus einem Torso mit zwei Armen und einem Kopf. Laufen kann er nicht - er ist fest auf einem Standfuß montiert. Bedient wird der Roboter von einem menschlichen Operator. Der trägt ein Exoskelett mit Sensoren, die die Bewegungen von Hals, Armen, Schultern und Händen erfassen. Der Mensch gibt so die Bewegungen vor und der Roboter ahmt sie nach. Fjodor fährt Auto
Auf diese Weise kann der Roboter Objekte greifen oder schweißen. Die Entwickler haben ihn auch schon Auto fahren lassen. In Zukunft soll der Roboter in der Lage sein, solche Aufgaben auch autonom und ohne menschliche Fernsteuerung zu erledigen.
Gedacht ist der Roboter für den Einsatz auf einer Raumstation wie der Internationalen Raumstation (International Space Station, ISS) oder dem Orbital Piloted Assembly and Experiment Complex, einer Raumstation, die Russland in den 2020er-Jahren, nach Ende der ISS-Mission, in die Umlaufbahn bringen will. Dort könnte er beispielsweise Außeneinsätze erledigen. Dabei könnte er unbegrenzt und ohne Raumanzug unterwegs sein. Roboter sind kein Märchen
"Wir glauben, dass Roboter mit Computersehen und der Perspektive auf künstliche Intelligenz kein Märchen sind", sagte russische Vizepräsident Dmitri Rogosin. Da Fjodor von der FPI entwickelt wurde, wird er auch militärische Aufgaben habe. Allerdings, so sagte Rogosin, würden militärische Roboter nicht nur für das Schlachtfeld, sondern in erster Linie für den Weltraum entwickelt.
Den Robonaut hatte die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics And Space Administration (Nasa) 2010 vorgestellt. Seit 2011 ist er auf der ISS im Einsatz. Über den Konkurrenten sagte Rogosin, sie seien es leid, die führenden US-Forschungseinrichtungen um ihre tollen Roboter zu beneiden. Allerdings machte Rogosin keine Angaben, wann Fjodor erstmals im All im Einsatz sein wird.