Fujitsu will seine Venenscanner-Technik nun auch zur Authentifizierung von Zahlungsmitteln in Europa testen und zeigt die Technik deswegen in Barcelona. Kreditkarten könnten damit überflüssig werden. Einige Visionen sehen sogar vor, dass per Venenscan Geld abgehoben werden könnte.
In Japan laufen schon die ersten Tests, um mit Venenscanner-Technik auch Zahlungen durchzuführen. In Barcelona hat Fujitsu nun auf dem Mobile World Congress (MWC) 2016 diverse Anwendungsfälle präsentiert - auch mit dem Ziel, europäische Banken dazu zu bewegen, die Technik einzusetzen. Fujitsu präsentierte Prototypen, die eine Kreditkarte überflüssig machen könnten. Für das Bezahlen reicht es, seine Handinnenfläche über ein Zahlungsterminal im Handel zu halten. Über die Bank, die die Daten eines vorherigen Venenscans hat, wird die Zahlung dann authentifiziert. Eine PIN oder ein Passwort muss sich der Anwender nicht merken. Er muss allerdings der Bank vertrauen, dass sie mit den biometrischen Daten so sicher umgeht wie mit dem Geld, das ihr anvertraut wurde. Bisher ist das Hinterlegen solcher Daten im Bankverkehr nicht üblich. Bankautomaten mit Venenscanner
Fujitsu sieht sogar das Geldabheben via Handinnenfläche vor. Entsprechend war ein Geldautomat auf der Messe zu sehen, der neben PIN-Pad auch einen integrierten Venenscanner hatte. Probleme wie das Kopieren von Bezahlkarten würden damit gelöst. Der Venenscanner gilt als ziemlich sicher und ist bereits seit rund zehn Jahren im Einsatz, allerdings bisher mit bescheidenem Erfolg. In der Regel werden Fingerabdruckscanner vorgezogen. Anders als der herkömmliche Fingerabdruckscanner kann ein Venenscanner jedoch nicht mit einer Fälschung der Handinnenfläche überlistet werden. Zudem arbeitet die Technik ohne Berührung, was Vorteile bei der Hygiene im öffentlichen Raum hat. Potenzielle Angriffstechniken gibt es aber trotzdem. Unter Androhung körperlicher Gewalt lässt sich beispielsweise das Opfer dazu bewegen, seine Hand bei einem Geldautomaten zu nutzen. Das würde aber auch mit einer Kreditkarte funktionieren, sofern das Opfer die PIN nicht vergessen hat.