Jolla scheint die Kurve gekriegt zu haben: Nach der Beinahe-Pleite im Herbst 2015 hat der finnische Hersteller auf dem MWC seine internationalen Partnerschaften vorgestellt. Sailfish OS wird von immer mehr Herstellern akzeptiert - wenngleich nicht unbedingt auf dem europäischen Markt.
Auf dem Mobile World Congress (MWC) 2016 ist auch der finnische Hersteller Jolla vertreten - an sich schon eine gute Nachricht, war das Unternehmen im Herbst 2015 doch nahe an der Pleite, als die für Dezember terminierte Finanzierungsrunde plötzlich platzte. Mittlerweile hat Jolla aber neue Financiers gefunden und präsentiert auf dem MWC seine jüngsten Kooperationen. Dabei wird deutlich, wie sehr sich der Hersteller auf den Softwarebereich konzentriert, also die Lizenzierung seines mobilen Betriebssystems Sailfish OS. Intex baut indisches Sailfish-OS-Smartphone
So konnte mit Intex ein indischer Hersteller gewonnen werden, der mit dem Aqua Fish ein eigenes Smartphone mit Sailfish OS 2.0 herausbringen wird. Intex ist außerhalb Indiens möglicherweise nicht vielen ein Begriff, das Unternehmen produziert aber 1,5 Millionen Smartphones und 1,5 Millionen Feature Phones pro Monat.
Das Aqua Fish ist ein Mittelklasse-Smartphone, das von der Ausstattung her nicht weit vom originalen Jolla-Smartphone entfernt ist: Das Display ist 5 Zoll groß, die Auflösung liegt bei 1.280 x 720 Pixeln. Im Inneren arbeitet ein Quad-Core-Prozessor mit einer Taktrate von 1,3 GHz, der interne Speicher ist 16 GByte groß. Der Arbeitsspeicher hat eine Größe von 2 GByte, die Kamera hat 8 Megapixel.
Auch vom Design her ähnelt das Aqua Fish dem Aussehen des Jolla-Smartphones: Es hat einen ähnlich gestalteten Rand, die Wechselcover mit Chip (The Other Half) werden allerdings nicht unterstützt. Dafür ist der Preis mit umgerechnet 120 US-Dollar sehr niedrig. Sollte das Smartphone auf dem indischen Markt gut angenommen werden, plant Intex auch eine internationale Veröffentlichung. Fairphone-Port macht Fortschritte
Ebenfalls Neuigkeiten gibt es von Fairphone, das für sein neues Smartphone Fairphone 2 bereits einen Sailfish-OS-Port angekündigt hatte. Dank der Hilfe Jollas und dessen Community ist der Entwicklungsstand der Portierung mittlerweile bei 90 Prozent angekommen, wie uns Olivier Hebert, der CTO Fairphones, im Gespräch erklärte.
Auf seinem Fairphone 2 lief Sailfish OS 2.0 dementsprechend bereits sehr flüssig, auch die Kamera funktionierte. Allerdings gebe es ab und an noch Abstürze, weshalb der Port noch nicht für die Nutzer freigegeben ist. Einen Zeitrahmen für die Veröffentlichung konnte uns Hebert noch nicht nennen, allzu lange dürfte es aber nicht mehr dauern. Auch afrikanischer Partner konnte gewonnen werden
Mit Mi-Fone hat Jolla schließlich noch einen afrikanischen Hardwarepartner gewinnen können - auch Afrika ist als Markt für Jolla interessant. Hier konnten allerdings noch keine weiteren Details genannt werden