Vodafone Deutschland schafft die Roamingzuschläge in Europa weitgehend ab. Alle bekommen zudem ohne Extrakosten LTE-Netz. Doch die Roamingzuschläge laufen im Juni 2017 ohnehin aus.
Vodafone Deutschland schafft für neue Kunden und bei Verlängerung von Verträgen die Roamingaufschläge für Telefonieren und mobiles Internet in den meisten Tarifen ab. Dies erklärte Landeschef Hannes Ametsreiter im Gespräch mit der Rheinischen Post. "Noch in diesem Monat heißt es 'Goodbye Roaming': Dann schaffen wir für Neukunden und Vertragsverlängerer in den meisten Tarifen die Roamingzuschläge in der EU ab", sagte Ametsreiter. Konkret geht es um alle Red-Tarife, den Smart-L-Tarif für 34,99 Euro im Monat und Inklusiveinheiten bei Callya-Smartphone-Tarifen, die per Prepaid abgerechnet werden.
Nach den Worten Ametsreiters werde vom 14. April an das LTE-Netz für alle Privatkunden, bestehende wie neue, Vertrags- wie Prepaidkunden zuschlagsfrei geöffnet. "Sie alle können dann mit maximaler LTE-Geschwindigkeit surfen. Das ist ein Paukenschlag für Deutschland."
Auf der Cebit 2016 hatte Vodafone bereits die Abschaffung der Roamingzuschläge für Geschäftskunden angekündigt. Für Geschäftskunden fiel der Zuschlag ab dem 4. April weg. Das betraf Bestands- und Neukunden. Auf der Cebit wollte sich Ametsreiters noch nicht zu Privatkunden äußern. Mobilfunkkonzerne haben Roamingzuschlagsabschaffung lange verhindert
Die Roaming-Gebühren werden in der EU am 15. Juni 2017 ohnehin zum größten Teil auslaufen. Das EU-Parlament wollte das Ende der Roaming-Gebühren bereits für das Jahr 2016 durchsetzen, stieß damit aber bei einer Reihe von EU-Ländern auf Widerstand der Mobilfunkbetreiber, die über ihre Regierungen die Abschaffung verhindern oder verzögern wollten.
Doch ganz dürften Verbrauchern die Aufschläge auch in Zukunft nicht erspart bleiben. Für das sogenannte "permanente Roaming" könnten nämlich weiterhin Zusatzkosten anfallen. Dabei würden Kunden sich ihre SIM-Karte für das Handy im günstigeren Ausland kaufen, nach Expertenangaben vor allem in ost- und nordeuropäischen Ländern - aber sie daheim nutzen. Um so etwas zu verhindern, dürfen Anbieter bei Erreichen bestimmter Mengen an Anrufen, SMS oder Daten Aufschläge erheben. Diese sollen aber deutlich unter den derzeitigen Obergrenzen liegen. Was das im Detail bedeutet, soll die EU-Kommission bis Mitte Dezember 2016 ausarbeiten.