Das Wort Ammentier beschreibt ein Wesen, das Jungtiere seiner Art austrägt, ohne dass diese durch sexuelle Fortpflanzung in dieses gelangt sind. Sie sollten dabei nicht unbedingt an Leihmütter und künstliche Befruchtung denken, es gibt auch ganz andere Ammentiere, deren "Trächtigkeit" nicht künstlich herbeigeführt worden ist.
Das Ammentier bei den Tonnensalpen
Die Tonsalpen sind freischwimmende Manteltiere, die fast ganz aus einem zelluloseartigen Mantel bestehen. Die Vermehrung der Tonsalpen hat eine Besonderheit. Durch eine geschlechtliche Fortpflanzung entstehen Oozoide, die auch Ammentiere genannt werden. Diese Oozoide produzieren Knospen. Aus den Knospen entstehen Blastozoide, die ähnlich wie Organe funktionieren. So haben die Blastozoide, die sich an der Außenseite des Ammentiers befinden einen Kiemendarm und ernähren die gesamte Kolonie, sie werden Trophozoide genannt. Das Ammentier sorgt für den Transport der Kolonie. Im Inneren entstehen Blastoide, die Phorozoide genannt werden. Diese übernehmen die Pflege der Kolonie und entwickeln Geschlechtsknospen. Aus den Geschlechtsknospen entstehen Geschlechtstiere (Gonozoiden). Diese sind Zwitter. In deren Inneren entsteht ein Ei, das von Samenzellen anderer Gonozoiden befruchtet werden muss, damit sich daraus Larven bilden können. Diese werden nach einer Metamorphose zu einem neuen Ammentier heranreifen.
Sie sehen also, dass der Begriff Ammentier nicht unbedingt etwas mit dem Eingreifen des Menschen und künstlichen Befruchtungen zu tun hat.
Wirtstiere in der Tierzucht
In der modernen Tierzucht finden schon lange kaum noch normale Geschlechtsakte statt, denn man ist bemüht möglichst viele Nachkommen von Tieren zu bekommen, die gute genetische Veranlagungen haben. So wird das Sperma von guten Hengsten, Bullen oder Ebern abgezapft und auf viele weibliche Tiere verteilt. Das ist eine künstliche Besamung, die Muttertiere werden in dem Fall nicht als Ammentiere bezeichnet. Bei dem Verfahren kann die Erbmasse der weiblichen Zuchttiere nicht übermäßig vererbt werden, denn es gibt nur eine bestimmte Anzahl von Jungtieren, die ein Muttertier gebären kann. Aus dem Grund werden hochwertige weibliche Zuchttiere hormonell behandelt, um ihnen viele befruchtungsfähige Eier zu entnehmen. Diese werden im Reagenzglas mit hochwertigem Sperma befruchtet. So entstehen viele befruchtete Eizellen, die auch von anderen Tieren, die keine gute Erbmasse haben ausgetragen werden. Die Ammentiere werden in der Regel hormonell stimuliert und bekommen vom Tierarzt ein oder zwei Embryonen eingepflanzt, die diese dann normal austragen.
Sie sehen, es gibt in der Biologie sehr unterschiedliche Ammentiere.