Im Zusammenhang mit Tierfutter sind Sie vielleicht schon auf den Begriff "Rohprotein" gestoßen. Der Hersteller eines Futters ist verpflichtet, über die Zusammensetzung des Produkts zu informieren. Eine der erforderlichen Angaben ist die zu der Menge an Rohprotein. Was dies bedeutet, lesen Sie hier. Wie viel Eiweiß ein Futtermittel enthält, ist für den Landwirt und auch für den privaten Halter von Haustieren von Bedeutung. Die entsprechende Angabe finden Sie in Verbindung mit dem Begriff Rohprotein. Sie sagt jedoch nur etwas über die Quantität und nichts über die Qualität aus. Zusammensetzung von Futtermitteln - eine Übersicht
Die Nährstoff-Zusammensetzung von Futtermitteln wird in der sogenannten Weender-Analyse ermittelt. Dies ist ein altes aber immer noch angewendetes Verfahren. Dabei werden die Bestandteile des Futters zunächst in Trockenmasse und Rohwasser getrennt. Anschließend wird die Trockenmasse analysiert. Diese Trockenmasse besteht immer aus organischer Substanz (Eiweiße, Fette und mehr) und aus anorganischen Stoffen, welche als Rohasche bezeichnet werden. Es handelt sich dabei überwiegend um Sand aber auch um Spurenelemente. In der organischen Masse eines Futtermittels stecken Fette, Eiweiße, Zellstoff, Wachse, ätherische Öle und vieles mehr. Die großen Überbegriffe dafür sind Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und freigewordene Extrakte, welche frei von Stickstoff sind. Der Begriff Rohfett erklärt sich von selbst. Es handelt sich dabei um Fette, die im Futtermittel enthalten sind. Zu den Rohfasern gehören alle Bestandteile, die als unverdaulich gelten. Am häufigsten ist dabei die Cellulose. Die Begriffe Rohfasern und Ballaststoffe sind aber nicht identisch, denn zu den Ballaststoffen gehören weit mehr Substanzen als nur Cellulose. Zur vierten Gruppe, zu den stickstofffreien Substanzen, gehören Zucker, Stärke, Pektine und ähnliche Stoffe. Rohproteine sind nun alle Substanzen, welche Stickstoff enthalten. Die Angabe, wie viel Rohprotein ein Futter enthält, ist zum Beispiel für Käufer von Hundefutter wichtig. Warum das so ist , erklärt der nächste Abschnitt.
Rohprotein - was der Begriff bedeutet
Der Begriff Rohprotein ist ein Sammelbegriff für Eiweiße (Proteine), freie Aminosäuren und auch Alkaloide. Hauptbestandteil des Rohproteins sind die Eiweiße, welche tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs sein können.
Eiweiße bestehen aus Aminosäuren. Sie sind in jeder Körperzelle vorhanden und werden benötigt, um diese zu erhalten. Dabei gibt es einige Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann. Diese müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Es sind die essenziellen Aminosäuren. Eiweiße sind also lebensnotwendige Bestandteile unserer Nahrung. Ein junger Hund im Wachstum braucht mehr solche Eiweiße als ein ausgewachsener Hund. Darum ist der Anteil an Rohprotein in einem Welpenfutter höher, als der Anteil in einem normalen Hundefutter. Allerdings ist die Angabe auf dem Futtermittel immer eine quantitative Angabe. Sie sagt nichts zur Qualität aus. Gerade beim Hundefutter spielt die Verdaulichkeit der Rohproteine eine große Rolle. Tierische Proteine werden vom Hund leichter verdaut als pflanzliche. Auch wenn alle Proteine bei allen Lebewesen vom Bakterium bis zum Menschen aus dem gleichen Satz an 22 Aminosäuren bestehen, so ist die Art der Proteine, sprich der Eiweiße, doch sehr verschieden. Mit dem Begriff Rohprotein ist jedoch keine Differenzierung in die verschiedenen Eiweiße möglich. Die Angabe beziffert lediglich, wie viel solche Proteine im Futter enthalten sind. Das bedeutet, dass Sie die Qualität eines Futtermittels nicht allein aus der Angabe zum Rohprotein ableiten können.