Viele Schüler quälen sich im Chemieunterricht mit dem Ermitteln von Oxidationszahlen. Insbesondere nicht sofort einleuchtende Verbindungen wie NH3 bereiten häufig Probleme. Doch wenn bestimmte Regeln zum Ermitteln von Oxidationszahlen befolgt werden, sollte die Berechnung für die meisten Verbindungen kein Problem mehr darstellen.
Regeln zur Ermittlung von Oxidationszahlen
Bevor Sie die Oxidationszahlen der Verbindung NH3 ermitteln, sollten Sie einige Grundregeln kennen, mit den diese Zahlen ermittelt werden.
Alle Metalle erhalten positive Oxidationszahlen. Wenn Fluor ein Bestandteil einer Verbindung darstellt, erhält dieses stets die Oxidationszahl -1. Wasserstoff hingegen erhält meistens die Oxidationszahl +1. Eine Ausnahme stellen Verbindungen dar, die zu der Gruppe der Hydride gezählt werden. Die Oxidationszahl von Sauerstoff erhält die Oxidationszahl -2. Ausnahmen bilden Verbindungen mit Fluor oder Peroxiden; hier ist die Oxidationszahl -1. Wenn diese Regeln beachtet werden, können Sie leicht die Oxidationszahlen der übrigen Reaktionspartner bestimmen. Hierbei kann die Gruppennummer der betreffenden Atome eine Hilfe sein, die gleichzeitig die Oxidationszahl sein können. Denken Sie immer daran, dass es sich bei den Oxidationszahlen um formale Ladungen handelt, die anzeigen, welche Ladung der das betreffende Teilchen hätte, wenn die Atome als Ionen aufgefasst würden. Insgesamt sind ungeladene Verbindungen nach außen neutral, das heißt, dass ebenso viele negative wie positive Ladungen vorliegen müssen.
So werden die Oxidationszahlen von NH3 ermittelt
Mit diesem Vorwissen können Sie die Oxidationszahlen der Verbindung NH3 ermitteln. Zu diesem Zweck sehen Sie sich noch einmal obige Liste an und sehen nach, ob eines der genannten Bestandeile dabei ist. Sie stellen fest, dass insgesamt drei Wasserstoffatome (H) in der Verbindung enthalten sind. Nach obiger Regel erhält dieser immer eine einfache positive Ladung, solange es sich bei der Verbindung nicht um ein Hydrid handelt. Da NH3 nicht zu diesen gezählt werden kann, erhält der Wasserstoff in der Verbindung also eine dreifache positive Ladung. Jetzt bleibt nur noch der Stickstoff (N) übrig. Dieser kann grundsätzlich - je nach den übrigen Bestandteilen einer Verbindung - unterschiedliche Oxidationszahlen annehmen, zum Beispiel +5 (analog der Gruppennummer), aber auch +4, +3, +2 oder aber -3. Da die Verbindung insgesamt ausgeglichen sein muss und durch die Wasserstoffatome bereits drei positive Ladungen vorliegen, muss der Stickstoff eine dreifach negative Ladung annehmen; er trägt also die Ladung -3.