Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia steigt ins WLAN-Geschäft ein und will bis Jahresende in 100 Städten Hotspots aufstellen. Auch Nichtkunden dürfen kostenlos surfen – allerdings in Grenzen.
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia will in ausgewählten Städten ein eigenes Hotspot-Netz für öffentlichen Internetzugang per WLAN aufbauen. Zunächst sollen ab August Teile der Innenstädte im Verbreitungsgebiet in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg ausgerüstet werden, teilte das Unternehmen am Dienstag auf der Fachmesse Anga Com in Köln mit. Bis Ende des Jahres sollen so Hotspots in rund 100 Städten stehen. Eigene Läden als Keimzelle
Neben Hotspots, die zunächst ist Unitymedia-Läden in der Region aufgebaut werden, können auch Geschäfte, Cafés und Kneipen sogenannte "PowerSpots" installieren lassen. Den Betreibern verspricht Unitymedia eine Freistellung von der Störerhaftung und eine professionelle Montage der Hotspots. Neben dem kostenlosen offenen Netz bieten die Hotspots auch ein WPA2-geschütztes Netz, das für eine größere Sicherheit der Surfer sorgen soll. Über die Kosten für dieses Angebot machte Unitymedia noch keine Angaben.
Unitymedia-Kunden können sich künftig mit ihrem Account im WLAN-Netz ihres Providers einloggen und unbeschränkt surfen. Andere Surfer müssen sich mit einem reduzierten Angebot begnügen. Sie können nur ein Gerät registrieren, die Downloadgeschwindigkeit ist auf 10 Mbit/s beschränkt und das Datenvolumen auf 100 Mbyte pro Tag. Gegenüber heise online betonte das Unternehmen, dass die Nutzung ansonsten unbeschränkt sein wird und somit auch P2P-Dienste oder VPNs funktionieren werden. Einmalig registrieren
Wer die Unitymedia-Hotspots nutzen will, muss sich einmalig mit seiner Handynummer registrieren und bekommt die Zugangsdaten per SMS zugeschickt. Bei den providereigenen Hotspots kann man sich anschließend automatisch einloggen lassen. Bei den privat betriebenen Zugangspunkten hingegen setzt der Provider auf eine Vorschaltseite, mit der die Besitzer des Hotspots Werbung für sich machen können. Hier müssen die Nutzer erst den Browser öffnen, bevor die Internetverbindung freigeschaltet wird.
Die WLAN-Initiative des Kölner Unternehmens erinnert an ähnliche Angebote von der Deutschen Telekom oder Kabel Deutschland. Bereits in den vergangenen Monaten hatte Unitymedia erste Erfahrungen mit Funknetzen gesammelt und etwa zum evangelischen Kirchentag zwei Plätze in Stuttgart mit Internetverbindungen versorgt. Diese Hotspots sollen nun zur Dauereinrichtung werden.