Coppersurfer, einer der größten Torrent-Tracker weltweit, ist bereits Längerem ein Ziel der Urheberrechtsvertreter in Europa. Nun hat das Hamburger Landgericht den deutschen Hoster des Projektes dazu verpflichtet, die Identität des mutmaßlichen Betreibers preiszugeben. Geklagt hatte die Universal Music GmbH. Unterdessen wird die Webseite von der griechischen Piratenpartei weiter betrieben.

Die Webseite Coppersurfer.tk wurde in den letzten Jahren zu einem der größten BitTorrent-Tracker weltweit. Mithilfe der freien Software Opentracker vermittelt das Projekt den Dateiaustausch zwischen Filesharern. Da die zugrundeliegende BitTorrent-Technologie oftmals zum illegalen Download urheberrechtlich geschützter Dateien genutzt wird, sind derartige Projekte der Content-Industrie schon immer ein Dorn im Auge.

Bereits im April wurde Coppersurfer dazu gezwungen, seinen niederländischen Hosting-Provider zu verlassen. Die zuständige Anti-Piraterie-Gruppe BREIN hatte eine entsprechende Beschwerde eingereicht, der der Anbieter Folge leistete. Das Projekt zog um nach Deutschland, wo es nun ebenfalls rechtlich verfolgt wird. Das Landgericht Hamburg urteilte, dass der beauftragte Hoster PlusServer AG der klagenden Universal Music GmbH Auskunft darüber erteilen muss, wer hinter dem Projekt steckt. Laut Beschluss müssen "Namen, Anschrift und E-Mail-Adresse" des Kunden übermittelt werden. Insofern die Betreiber also keine tiefergreifenderen Maßnahmen zum Schutz ihrer Identität getroffen haben, könnten sie sich bald mit einer rechtlichen Auseinandersetzung konfrontiert sehen.

Inwiefern derartige Maßnahmen der Content-Industrie allerdings erfolgreich sein werden, ist unklar. Denn wie Torrentfreak erfuhr, hat sich die griechische Piratenpartei bereiterklärt, das Projekt auf eigenen Servern weiterzuführen. Die Politiker begründen diesen Schritt mit dem Kampf für das Recht auf freien Informationsaustausch.

Gruß raffisworld