Nutzer des NTP-Clients für Windows sollten diesen bis zur Schaltsekunde am 30. Juni auf die neueste Version updaten. Ältere Versionen können die eingefügte Sekunde nur halb verarbeiten, was zu Problemen führen kann.
NTP für Windows vor Version 4.2.8p2 enthält einen Fehler, sodass das Programm bei der Schaltsekunde am 30. Juni nur eine halbe statt einer ganzen Sekunde einfügt. Durch die fehlerhafte Verarbeitung der Schaltsekunde muss NTP dann bei der nächsten Synchronisation nach der Schaltsekunde einen Sprung um eine halbe Sekunde in die Vergangenheit durchführen. Ein ähnlicher Sprung in die Vergangenheit hat 2012 Probleme bei Linux verursacht. Ein Update auf die aktuelle NTP-Version behebt das Problem.
Schaltsekunden werden von dem Internationalen Dienst für Erdrotation und Referenzsysteme (IERS) festgelegt und regelmäßig in die koordinierte Weltzeit (UTC) eingefügt. Die zusätzlichen Sekunden sind nötig, da sich die Erde immer langsamer dreht und UTC nicht mehr als 0,9s von der Ortszeit in Greenwich bei London abweichen darf. Die letzte Schaltsekunde wurde 2012, die Nächste wird am 30. Juni eingefügt. Windows kann mit Schaltsekunden nicht umgehen
Normalerweise werden Schaltsekunden von Windows komplett ignoriert. Selbst wenn der integrierte NTP-Dienst aktiviert ist, wird die Schaltsekunde nicht beachtet. Wird dieser verwendet, kann es ebenfalls zu einem Zeitsprung nach der Schaltsekunde kommen. Um eine genaue Zeitsynchronisation unter Windows zu erreichen, kann aber der oben erwähnte NTP-Client installiert werden. Schaltsekunden haben Computer schon öfter ins Straucheln gebracht. Über die Chronologie der sekundenbedingten Ausfälle und ihre Hintergründe informiert ein Artikel in c't 14 2015, die zwei Wochen vor der Schaltsekunde am Kiosk liegt.