Das Bildungsministerium will für die Schulen des Landes keine Mittel für die Ausstattung von Tablet- oder Notebook-Klassen bereitstellen. Auch bei der Lehrerbildung sieht es keinen Handlungsbedarf.
Das Land Brandenburg will Schulen in seiner Trägerschaft derzeit kein Geld für die Ausstattung von Tablet- und Notebook-Klassen geben. "Im Entwurf des Haushaltsplans 2015/2016 sind hierfür keine Mittel vorgesehen", erklärte Bildungsminister Günter Baaske (SPD) in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage aus der SPD-Fraktion. An knapp jeder fünften öffentlichen Schule Brandenburgs werden derzeit Notebooks oder Tablets im Unterricht eingesetzt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Landeselternrat fordern einen stärkeren Einsatz.
Weiter fragte die Abgeordnete Britta Müller (SPD), "welche Notwendigkeiten oder Möglichkeiten der Weiterentwicklung" die Landesregierung in den Lehramtsstudiengängen beim Umgang mit "Neuen Medien" sehe. Die Antwort: Keine. Die länderübergreifende Kultusministerkonferenz habe dafür Richtlinien aufgestellt, und die würden an den Unis sicher gut umgesetzt: "Es liegt vor allem in der Verantwortung der Fachdidaktiken an den Hochschulen, dass aktuelle medientechnologische Entwicklungen in der Lehre aufgegriffen und den Studierenden vermittelt werden" erklärte der Minister.
Computer sind allerdings bundesweit in Schulen Mangelware. Im Bundesschnitt müssen sich laut einer Ende 2014 vorgestellten Studie 11,5 Schüler einen PC in der Klasse teilen. Fast jeder zweite Lehrer klagt über unzureichenden Internetzugang und instabile Verbindungen. Eine Studie aus dem Jahr 2014 zeigte zudem, dass deutsche Schulen bei Computerkompetenz nur Mittelmaß sind und die Fähigkeiten der Schüler im Umgang mit Neuen Medien – deutlich stärker als in anderen Ländern – von ihrer sozialen Herkunft abhängig sind.